Für den Schweizer Arbeitsmarkt zeichnet sich auch für 2020 ein guter Start ab: Unter dem Strich wollen die Firmen laut dem neuesten Arbeitsmarktbarometer des Personaldienstleisters Manpower neue Stellen schaffen. Die grosse Ausnahme: In der Genferseeregion dürfte die Beschäftigung stagnieren.
Vier Prozent der befragten Arbeitgeber gehen von einem Aufbau beim Personal von Januar bis März 2020 aus, wie Manpower mitteilte. Lediglich 2 Prozent rechnen mit einem Abbau. Die grosse Mehrheit will ihre Belegschaft aber stabil halten.
Unter dem Strich ergibt sich damit saisonbereinigt eine Arbeitsmarktprognose von plus 4 Prozent für die Schweiz. Noch im Vorquartal stand das Arbeitsmarktbarometer 3 Prozent im Plus, vor einem Jahr 2 Prozent. Für das Barometer hat Manpower im Oktober in der Schweiz 750 Arbeitgeber befragt.
Damoklesschwert Rahmenabkommen
«Der Schweizer Arbeitsmarkt behaupte sich gut in einer Zeit grosser Unsicherheit», sagt Manpower-Schweiz-Direktor Gianni Valeri. Er hebt aber den Mahnfinger: Die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts hänge vom Ergebnis des Rahmenabkommens zwischen der Schweiz und der EU ab, warnt Valeri.
Die bessere Stimmung am Arbeitsmarkt zieht sich durch die meisten Branchen. Die Arbeitgeber in der verarbeitenden Industrie (+9 Prozent) sind am zuversichtlichsten. Der Sektor Energie- und Wasserversorgung (+7 Prozent) wartet mit einer erfreulichen Prognose auf. Auch im Handel (+6 Prozent) zeigen sich die Arbeitgeber optimistisch. Hier fällt der Anstieg gegenüber dem Vorjahr (+11 Prozent) am deutlichsten aus.
Bescheidener sind die Beschäftigungsaussichten im Baugewerbe (+2 Prozent). Auch Hoteliers und Beizer sind zurückhaltend, was Neueinstellungen betrifft.
Region Genfersee fällt ab
Die Arbeitgeber am Genfersee hätten als einzige Schweizer Region keine Wachstumspläne gemeldet. Sie rechnen laut Manpower mit einem stagnierenden Arbeitsmarkt gegenüber dem Vorquartal.
Im internationalen Vergleich lässt sich der Optimismus für den hiesigen Arbeitsmarkt sehen. So wies unter den Nachbarländern einzig Frankreich einen höheren Wert aus. In Deutschland, Österreich und Italien waren die Werte rückläufig. Am besten ist die Stimmung am Arbeitsmarkt in Japan und Griechenland sowie in Taiwan und den USA. (pbe/SDA)