Schweizer Börse im Allzeithoch
SMI knackt die 10'000 Punkte!

Historischer Tag an der Schweizer Börse: Erstmals hat der SMI die Marke von 10'000 Punkten erreicht. Als Grund für den Kurssprung nennen Händler vor allem die Aussicht auf weiterhin geöffnete Geldschleusen der Zentralbanken.
Publiziert: 18.06.2019 um 16:30 Uhr
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Aktualisiert: 18.06.2019 um 17:20 Uhr
Der Leitindex SMI hat erstmals die Marke von 10'000 Punkten geknackt.
Foto: Keystone
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Patrik Berger

Exakt um 16.30 Uhr hat das gute Börsenjahr seinen bisherigen Höhepunkt erreicht: Erstmals in der Geschichte des SMI hat der Index die magische Grenze von 10'000 Punkten geknackt. Das zeichnete sich schon kurz vor 16 Uhr ab, als der US-Leitindex Dow Jones stark eröffnet hat. Und das, obwohl Experten davon ausgehen, dass die US-Notenbank am Mittwoch noch keine Zinssenkung verkünden wird.

«Es gibt schlicht keine Alternative zu Aktien», heisst es bei Händlern. Insbesondere seitdem die Anleiherenditen praktisch auf Null-Prozent oder gar darunter gefallen sind, wird dies trotz der bestehenden Unsicherheiten als Grund ausgemacht. Zumal die Schweizer Wirtschaft brummt.

2018 um fast 19 Prozent gestiegen

Der SMI ist im laufenden Jahr damit bisher um fast 19 Prozent gestiegen und hat andere namhafte Indizes wie den Weltleitindex Dow Jones Industrial oder den deutschen DAX, die um 13 Prozent respektive 17 Prozent höher stehen, hinter sich gelassen.

Der meist beachtete Schweizer Börsenindex startete am 30. Juni 1988 mit einem Anfangsstand von 1'500 Punkten und setzte sich zunächst aus 24 Titeln zusammen. Später wurde er auf 30 Titel erweitert und im Jahre 2007 auf 20 Aktien reduziert.

Schon im Mai 2019 sagte Raiffeisen-Chefökonom Martin Neff (58) zu BLICK: «10 000 Punkte sind eine magische Marke. Die könnte schon noch geknackt werden.» Er warnt aber: «Doch dann wird die Luft sehr dünn.»

Wann kommt die Korrektur?

Nach dem Knacken der 10 000-Punkte-Marke rechnet er mit Gewinnmitnahmen. Dann korrigiert die Börse das rasante Wachstum der ersten Monate, passt sich den realwirtschaftlichen Gegebenheiten wieder an.

Das Wachstum der US-Wirtschaft dürfte sich in den nächsten Monaten etwas abschwächen, darauf weisen einige Indikatoren hin. Zudem pumpt China nach wie vor sehr viel Geld in die Wirtschaft. Das kann sich selbst das Reich der Mitte nicht unbeschränkt lange leisten.

Und dann ist da noch der Brexit – den haben nicht nur die Briten, sondern auch die Börsianer verdrängt. Spätestens im Herbst wird das europäische Schicksal von Grossbritannien wieder aktuell. Da auch die deutsche Wirtschaft leicht schwächelt, ist für Neff klar: «Im Sommer wird es zu einer Korrektur an den Börsen kommen!»

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