Die meisten Britinnen und Briten dürften dann wohl nicht mehr so einfach EU-Länder bereisen können. Denn seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie Anfang Jahr ist die EU-Aussengrenze für Bürger aus Drittstaaten weitgehendst geschlossen.
Zwar liegt es in der Kompetenz der einzelnen EU- und Schengen-Staaten zu entscheiden, welchen Drittstaaten-Angehörigen sie die Einreise erlauben.
Um jedoch ein Durcheinander zu vermeiden, publizierte die EU-Kommission Anfang Juni Empfehlungen, nach welchen Kriterien die Grenzen gegenüber Drittstaaten langsam wieder aufgemacht werden soll. Daraus resultierte eine Liste mit «sicheren» Drittstaaten. Diese Empfehlungen sind zwar rechtlich nicht verbindlich, doch viele EU-Länder halten sich daran - so auch die Schweiz.
Da für Grossbritannien noch eine Übergangsphase gilt, wird es noch bis Ende Dezember wie ein EU-Staat behandelt. Ab dem 1. Januar jedoch ist Schluss damit: Das Land wird zum Drittstaat - auch für die Schweiz.
Nun müssen die EU- und Schengen-Staaten also entscheiden, ob sie «nicht notwendige» Reisen aus dem Königreich ab Januar 2021 zulassen wollen oder nicht. Angesichts der hohen Infektionszahlen auf der Insel dürften viele Länder wohl einen harten Kurs fahren.
Aktuell ist noch nicht bekannt, welche Empfehlungen die EU-Kommission für das Vereinigte Königreich abgeben wird. Auf Seite der Schweiz muss laut Staatssekretariat für Migration (SEM) der Bundesrat entscheiden, wie man mit Grossbritannien verfahren möchte.
Auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA schreibt das SEM, dass die Schweiz sich bis anhin «sehr eng nach den Empfehlungen der EU» gerichtet habe. «Es gibt derzeit keine Anzeichen, dass sich daran kurzfristig etwas ändert.»
Auch auf Seiten Londons scheint noch nicht klar zu sein, in welchem Masse Reisen aus der Schweiz zugelassen werden sollen. Auf Anfrage von Keystone-SDA schreibt die britische EU-Botschaft in Brüssel lediglich, man verfolge bei den Gesundheitsmassnahmen einen «wissenschaftlichen, risiko-basierten Ansatz».
(SDA)