Joe Mayer aus Cincinnati schraubte an seinem geliebten Golf Diesel alles ab, was er später wieder zu Geld machen kann, wie der US-Auto-Blog Jalopnik berichtet. Motorhaube und Kotflügel montiert er ab. Sogar Airbags und Bodenteppiche baute er aus (BLICK berichtete).
Der Hintergrund: Im Gegensatz zu europäischen Kunden, die teilweise immer noch auf ein Update der Schummel-Software warten, können die Amis ihre Dieselautos zurückgeben und werden fürstlich entschädigt.
VW wurde von einem US-Gericht dazu verdonnert, den Kunden die Autos zurückzukaufen. Oder sie je nach Modell und Alter des Fahrzeugs mit bis zu 10’000 Dollar zu entschädigen. Im Entscheid des Gerichts steht, dass das Auto aus eigener Kraft zum VW-Händler fahren muss, damit der Kunde an seine Kohle kommt.
VW will nicht zahlen
Das schafft Mayers Golf locker – auch ohne Türen und Rückbank. «Warum soll ich mit dem Verkauf der Teile nicht noch etwas dazuverdienen?», sagte er. Sein VW-Händler sieht das anders. Er hat das ausgeweidete Auto nicht angenommen. Und Mayer kein Geld ausbezahlt.
Die Begründung von VW: Es entspreche nicht dem Sinn der Rücknahme, wenn man an den Fahrzeugen zuvor Teile ausbaue. Das lässt Mayer nicht auf sich sitzen. Er reklamiert. Statt eines neuen Termins bekommt er vom Autohändler die Telefonnummer einer Anwaltskanzlei. Das lässt den VW-Fan kalt. «Der Konzern spielt nur auf Zeit», glaubt er.