Auslöser war Bill Gates (61). Der Microsoft-Gründer besuchte die Credit Suisse 1996 – ein Jahr, nachdem die Bank ihre Webseite lanciert hatte. Gates sprach über die Chancen von Bankgeschäften im Internet, beseitigte Sicherheitsbedenken. Bei der CS-Spitze war der Ehrgeiz geweckt: Sie wollten als erste Bank der Schweiz Online-Banking einführen.
Gesagt, getan. Exakt vor 20 Jahren ging Direct Net online. Innerhalb von sieben Monaten hatten 92 Mitarbeiter die Idee umgesetzt. Und das Rennen gegen die Schweizerische Bankgesellschaft, den Schweizerischen Bankverein (die beiden fusionierten 1998 zur UBS) und die Zürcher Kantonalbank gewonnen.
Erst war das E-Banking ein Tool für Nerds. Nur ein tiefer einstelliger Prozentsatz der Kunden habe es genutzt, heisst es bei der CS. Das änderte sich ab 2000: Dank der Einführung der ADSL-Technologie nahm die Kundenzahl zu. Aber auch der Widerstand. «Anfänglich waren viele Kundenberater skeptisch und sahen Online-Banking als Konkurrenz an», sagt Sprecher Sebastian Kistner.
Kampf um Vorreiterrolle bleibt
Heute sei E-Banking für Bank und Kunden unverzichtbar. Zwei Drittel der Privatkunden nutzen es. Und schon kündigt sich der nächste Trend an: «Einige Kunden nutzen nur noch Mobile-Banking», sagt Kistner. Seit 2015 können sie sich auch via Push-Nachricht in Echtzeit über ihre Konten informieren lassen.
Der Kampf um die Vorreiterrolle im Online-Banking geht weiter:
In Kürze will die CS zwei neue Portale lancieren: Eines für Firmenkunden bereits ab Mai und ein weiteres für Privatkunden ab Juni. So können diese beispielsweise die Startseite personalisieren, mit Devisen handeln oder auf einen Zahlungsassistenten zurückgreifen.