Moussy – berühmtes alkoholfreies Bier aus der Schweiz
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Ehemaliger Exportschlager:Moussy – berühmtes alkoholfreies Bier aus der Schweiz

Schon mal was von Moussy gehört?
Dieses Saudi-Bier kommt aus der Schweiz

Bis vor neun Jahren war das alkoholfreie Moussy-Bier ein Schweizer Exportschlager in die arabische Welt. Jetzt wird es zwar im Ausland gebraut, macht aber immer noch auf Ober-schweizerisch.
Publiziert: 22.03.2019 um 23:11 Uhr
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Aktualisiert: 24.03.2019 um 14:57 Uhr
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Schon damals sportlich: Birell warb in den 70ern mit Rennsport-Legende Clay Regazzoni.
Foto: ZVG
Konrad Staehelin

Die Schweiz hat mit Saudi-Arabien nicht nur bei Kriegsmaterial ein interessantes Export-Verhältnis, sondern auch beim Bier. Alkoholfreies, versteht sich, schliesslich herrscht dort  der fundamentalistische Islam .

Ein Bier namens Moussy  hat im Königreich einen  Mega-Marktanteil. Aktuell sind hierzu zwar keine Zahlen bekannt, um die Jahrtausendwende lag er aber bei rund 50 Prozent.

Auf der englischsprachigen Webseite des Biers heisst es übersetzt: « Moussy  ist ein nicht- alkoholisches  Malzgetränk mit Wurzeln in den Schweizer Bergen.» Gebraut werde nach Schweizer Originalrezept. In der arabischen Version wird sogar  Rheinfelden AG erwähnt, Standort der Feldschlösschen-Brauerei .

Nur noch Malzbasis aus der Schweiz

Allerdings kam  Moussy  bloss bis 2010 von dort, es machte rund ein Fünftel der Brauleistung aus. Dann zügelte die Produktion in  die Fabrik von Kronenbourg  im Elsass. Mittlerweile wird es überwiegend in Saudi-Arabien hergestellt.

Den Dänen von Carlsberg, dem  Mutterkonzern von Feldschlösschen,   Kronenbourg  und Moussy , war die Produktion in der Schweiz zu teuer. Eine Feldschlösschen-Sprecherin ergänzt: «Grund ist auch, dass wir strategisch festgelegt haben, dass das Unternehmen Feldschlösschen den Schweizer Markt bearbeitet.» In der Schweiz wird seitdem nur noch eine spezifische Malzbasis für  Moussy hergestellt.

Damit verlor die Schweiz einen wichtigen Teil ihrer langen Alkoholfrei-Tradition. Moussy  war in den 1960er-Jahren von der Freiburger Cardinal  gegründet  worden und mischte in den 1980er-Jahren unter anderem den US-Markt auf.

Moussy wurde auch in den USA verkauft
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Erfolgreich in den 80er-Jahren:Moussy wurde auch in den USA verkauft

 

Sehr fruchtig

Als dort lokale Konkurrenz aufkam, rückten die Araber in den Fokus – und deren Vorliebe für Süsses: Moussy  gibts nicht nur in der klassischen Malzvariante, sondern auch in acht weiteren Geschmacksrichtungen wie Himbeere   oder  Zitrone-Minz .

Alle haben sie höchstens 0,1 Prozent Alkoholgehalt. Laut einem ehemaligen Feldschlösschen-Mitarbeiter, der nicht namentlich genannt werden will, trifft  Moussy  auch aus diesem Grund den S chweizer  Massengeschmack nicht. So gibt es das Schweizer Traditionsbier  Moussy  in der Schweiz mittlerweile auch nicht mehr zu kaufen.

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