Schock für Postfach-Besitzer
Kommen zu wenig Briefe rein, werden jetzt happige Gebühren fällig

Wer weniger als drei Briefe pro Tag erhält, muss künftig eine Gebühr von 20 Franken monatlich bezahlen, schreibt der «Beobachter» in seiner neuen Ausgabe.
Publiziert: 26.04.2019 um 09:47 Uhr
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Aktualisiert: 13.05.2019 um 16:56 Uhr
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Besitzer von Postschliessfächern haben diese Tage ein Schreiben von der Post bekommen.
Foto: Keystone
Gian Signorell («Beobachter»)

Seit mehr als 20 Jahren benutzt Gabriele Sabbioni in Airolo TI ein Postfach. Es gehörte ursprünglich seinem Vater. Als dieser vor sechs Jahren starb, behielt Sabbioni das Fach. Mal kämen mehr, mal weniger Briefe. Für die Post ist dies aber nicht genug.

Im April teilte sie ihm in einem Schreiben mit, dass durchschnittlich weniger als drei Sendungen pro Tag im Fach liegen würden. In Zukunft werde deshalb für das Postfach eine Gebühr von monatlich 20 Franken fällig.

Empörter Kunde. Gabriele Sabbioni findet das ziemlich daneben: «Soll ich jetzt etwa absichtlich irgendwelche Werbebroschüren bestellen, um das Postfach weiter nutzen zu können?» Die Post habe selber dafür gesorgt, dass das Fach nicht mehr stark genutzt werde. Paketsendungen würden heute nach Hause gebracht statt wie früher im Postfach deponiert.

Schweizweite Gebühr

Die Post begründet die schweizweite Gebühr damit, dass der Postverkehr stark zurückgegangen sei. «Heute ist nur rund die Hälfte der physisch vorhandenen Postfächer in der ganzen Schweiz besetzt. Immer mehr Postfachanlagen können deshalb nicht wirtschaftlich betrieben werden», sagt Post-Sprecherin Masha Foursova.

Artikel aus dem «Beobachter»

Dieser Artikel wurde aus dem Magazin «Beobachter» übernommen. Weitere spannende Artikel finden Sie unter www.beobachter.ch

Dieser Artikel wurde aus dem Magazin «Beobachter» übernommen. Weitere spannende Artikel finden Sie unter www.beobachter.ch

Drei Sendungen pro Tag müssen Postkunden empfangen, die bereits ein Postfach haben, wenn sie der Gebühr entgehen wollen. Für Neukunden sind es sogar fünf Sendungen.

Eine Ausnahme macht die Post nur, wenn jemand ausserhalb einer ganzjährig bewohnten Siedlung wohnt. Dann kann ein kostenloses Postfach beantragt werden, unabhängig von der Anzahl adressierter Sendungen.

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