Lidl war es ernst mit dem Menübox-Lieferdienst. Das zeigte Ende August 2017 die Anwesenheit der Geschäftsleitung bei der Vorstellung der Pläne in Winterthur ZH. Mit dabei waren Georg Kröll, Chef von Lidl Schweiz, und Remo Brugger, Logistik-Chef und Leiter der neuen Produktsparte. Es wurde mit der grossen Kelle angerichtet, die anwesenden Journalisten mit den von Starkoch René Schudel kreierten Menüs verwöhnt.
Die Menüboxen konnte man übers Internet bestellen. Die Kochzutaten wurden per Post geliefert, dank den beigelegten Rezepten konnten sie die Kunden in der eigenen Küche schnell in Menüs verwandeln. «Wir wagen uns in einen neuen Geschäftsbereich. Und das nicht nur als Test, wir machen den Schritt mit voller Überzeugung», sagte eine Sprecherin damals zu BLICK.
Am 8. März ist ausgekocht
Jetzt wird bekannt: Lidl stellt den Kochboxservice per 8. März ein. «Wegen fehlender Zukunftsperspektive», schreibt der Discounter. Will heissen: Der Service fand nicht genug Fans, um ihn rentabel betreiben zu können.
Zuletzt versuchte Lidl noch, die Boxen in den Filialen zu verkaufen. Auch das nur bedingt erfolgreich, die Kochboxen wurden oft mit hohen Rabatten verkauft. «Mit der Einstellung der Menübox beendet Lidl Schweiz auch den stationären Test in den Filialen», heisst es.
Zehn Angestellte betroffen
Zehn Mitarbeitende haben seit dem Start am Projekt mitgearbeitet. «Alle erhalten ein an ihre Kompetenzen angepasstes Angebot für eine weitere Anstellung im Unternehmen» schreibt Lidl. Zudem habe man vertiefte Erkenntnisse über Kundenbedürfnisse und die operative Abwicklung des Online-Versands von Lebensmitteln sammeln können, betont Lidl.
Eine Lieferung beinhaltete drei verschiedene Menüs, jeweils für zwei oder vier Personen. Zur Auswahl standen zwei Vegi- und ein Fleischmenü. Lidl hat die Rezepte wöchentlich abgeändert, damit es den Kunden nicht langweilig wird. Eine Portion kostete zwischen 9 und 12 Franken.