«Das Bewusstsein, dass Hagel an Lamellenstoren enorme Schäden anrichten kann, ist bei einem Grossteil der Bevölkerung kaum vorhanden», sagt Rolf Meier vom Verband der kantonalen Gebäudeversicherern.
Rechtezeitig zu den aktuellen Unwettern startet der Verband eine Infokampagne.
Denn die heissen Sommermonate haben ihre Schattenseiten: Neben Hitzeperioden prägen vermehrt Gewitter und Hagel die Jahreszeit. Seit dem Jahr 2000 überstiegen die jährlichen Hagelschäden an Gebäuden bereits sieben Mal die 60-Millionen-Franken-Grenze.
Schuld ist der Glas-Boom
Gründe dafür sind die energieeffiziente Bauweise mit viel Glas, welche mehr Sonnenschutzelemente benötigen. Diese Materialien sind empfindlich und werden deshalb durch Naturereignisse vermehrt verletzt.
Viele Personen schliessen instinktiv ihre Lamellenstoren, wenn es draussen stürmt und hagelt. Diese Reaktion ist jedoch falsch. Storen werden durch Hagel schnell beschädigt oder gar zerstört. Demgegenüber sind die darunter liegenden modernen Fenster und Fensterrahmen heute sehr robust und kaum anfällig auf Hagelschläge.
Deshalb rät der Verband: Storen hoch bei Hagel.
Und weil man sich nicht nur auf Menschen verlassen will, wird in Technik investiert. Zusammen mit SRF Meteo entwickelte man einen Hagel-Alarm, der bei automatisierten Gebäudesteuerungen automatisch die Storen hochzieht.
Berechnungen. Als Grundlage dienen Wettermodelle mit Radar-, Blitz- und Stationsdaten. Zudem greift das System auf statistische Auswertungen zurück. Insgesamt über 714 Millionen Werte berechnet es pro Tag. Dies ermöglicht, alle fünf Minuten eine aussagekräftige Hagelprognose zu machen. Im Ernstfall können moderne Storensteuerungen das Signal direkt verarbeiten.