Spritz, spotz, spotz – und aus! Natürlich im dümmsten Moment. Jedes Auto hat zwar eine Treibstofftankanzeige, aber meist keine für den Wischwasservorrat. Der geht immer dann zur Neige, wenn man ihn am dringendsten braucht. Mit verdreckten Scheiben weiterfahren ist illegal – und kann bös ins halb blinde Auge gehen.
Wer für diese Fälle keinen Nachfüllbeutel aus dem Supermarkt an Bord hat und die nächste Tankstelle ansteuern muss, bezahlt teuer. Während sich die Grossverteiler mit Tiefstpreisen bis unter zwei Franken pro Liter konkurrenzieren, zocken die Tankstellen Vergessliche und Nachlässige in auffälliger Eintracht ab.
Bei Fr. 7.90 liegt der Standardpreis für einen Zweiliterbeutel an der Tankstelle – rund doppelt so hoch wie im Supermarkt. Den eindrücklichsten Preis findet man – wie immer wieder mal beim Benzin – an der A 2-Autobahn-Raststätte in Erstfeld UR. Sagenhafte Fr. 9.80 bezahlt man dort für den Nachfüllbeutel – mehr als dreimal so viel wie in der Migros.
Manchen Automobilisten sind sogar die zwei Franken für Wischwasser beim Grossverteiler zu viel. Sie versuchen mit Wasser, Alkohol, Putzmittel und weiteren Zutaten ihr eigenes Putzwässerchen zu mischen. Der TCS rät davon ab. «Je nachdem, was als Frostschutz eingesetzt wird, besteht die Gefahr von Schäden am Lack, am Gummi oder bei der Pumpe», warnt Mediensprecher Stephan Müller.
Auch der Kauf eines Konzentrats lohnt sich nicht unbedingt. Der SonntagsBlick-Preis-Tester hat nur gerade ein solches Produkt in der Migros entdeckt. Will man damit die gleiche Wirkung erzielen wie mit den Fertigmischungen – Frostschutz bis 20 Grad minus – beträgt der Literpreis ebenfalls stolze Fr. 3.15.