Rüstungsindustrie
Deutscher Waffenkonzern Rheinmetall steigert Umsatz

Vor dem Hintergrund des Ukrainekriegs hat Deutschlands grösster Rüstungskonzern Rheinmetall seine Geschäfte kräftig gesteigert. Im 2022 habe der Umsatz rund 6,4 Milliarden Euro betragen.
Publiziert: 06.01.2023 um 16:29 Uhr

Das waren 13 Prozent mehr als 2021, teilte das Unternehmen auf Basis vorläufiger Zahlen am Freitag mit. Das Kolbengeschäft, das teilweise bereits verkauft wurde, ist hierbei nicht eingerechnet.

Damit hat sich das Wachstum beschleunigt, 2021 war der Umsatz nur um rund 5 Prozent gestiegen. Beim operativen Ergebnis erwartet der Konzern für 2022 ein Plus von mehr als 20 Prozent, das wären deutlich mehr als 700 Millionen Euro. Die finalen Zahlen sollen am 16. März vorgestellt werden.

Organisch - also ohne Währungseffekte und Zu- oder Verkäufe - zogen die Erlöse im vergangenen Jahr allerdings nur um 10 Prozent an. Das waren weniger als die prognostizierten 15 Prozent. Diese unerwartet schwache Entwicklung begründete die Firma unter anderem damit, dass sie viel investiert habe. Bereits fertige Ware liege noch auf Lager und der Abruf durch Kunden verschiebe sich auf 2023.

Der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall hat den Umsatz im abgelaufenen Jahr den Umsatz deutlich gesteigert. Mit ein Grund dafür sind Waffenlieferungen an die Ukraine.(Archivbild)
Foto: Clemens Bilan

Ein Beispiel für solche Vorleistungen sind ältere Marder-Schützenpanzer, die von Rheinmetall modernisiert wurden oder noch werden. Diese Fahrzeuge könnte Deutschland nach einer Entscheidung der Bundesregierung bald der Ukraine zur Verfügung stellen.

Auch Munition hat Rheinmetall bereits umfangreich hergestellt, weil ihr Verkauf angesichts der Folgen des Ukrainekriegs und der gestiegenen Nachfrage sicher erscheint. Zudem gab Rheinmetall viel Geld aus, um seine Bestände an wichtigen Vorprodukten - zum Beispiel Halbleitern - zu erhöhen.

Rheinmetall ist auch als Autozulieferer tätig. In dieser Sparte bekam die Firma Gegenwind, da sich die globale Autoproduktion abkühlte.

Der Konzern hat rund 25'000 Beschäftigte. Rheinmetall stellt Artillerie, Panzer, Flugabwehr, Militärlastwagen und Munition her. Die Zentrale ist in Düsseldorf und das grösste deutsche Werk in Unterlüss in Niedersachsen.

(SDA)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.