Rote Zahlen wegen Corona
Kudelski muss massiv sparen

Der Verschlüsselungs- und Zugangsspezialist Kudelski ist im ersten Halbjahr während der Corona-Pandemie unter die Räder gekommen. Jetzt bluten die Angestellten.
Publiziert: 20.08.2020 um 07:49 Uhr
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Aktualisiert: 20.08.2020 um 14:08 Uhr
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Kudelski: Gross in Cybersicherheit.

Der Umsatz von Kudelski ist eingebrochen. Das Unternehmen rutscht wegen Corona tief in die roten Zahlen. Um Gegensteuer zu geben, ist das Unternehmen auf die Kostenbremse gestanden. Ende Juni lag der Personalbestand um 489 Vollzeitstellen tiefer als Anfang Jahr. Das ist eine vorübergehende Reduktion um 14 Prozent. Es handle sich aber um keinen zusätzlichen Stellenabbau, betonte Konzernchef André Kudelski am Donnerstag im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP.

In diesen Zahlen sei die im Dezember bei der österreichischen Tochter Skidata angekündigte Stellenstreichung von rund 10 Prozent enthalten. Zudem umfasse die Zahl die Beschäftigten, die seit Ausbruch der Pandemie auf Kurzarbeit gesetzt worden seien, sagte der Konzernchef. Davon seien am meisten Österreich und die Schweiz betroffen.

Der Umsatz sank um 20 Prozent auf 320,1 Millionen Dollar. Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) schmolz auf 4,9 Millionen Dollar zusammen nach 15,5 Millionen Dollar im Vorjahressemester. Unter dem Strich erlitt Kudelski einen Reinverlust von 27,1 Millionen Dollar. Damit wurde das Defizit gegenüber dem Vorjahr noch ausgeweitet, als ein Reinverlust von 20,4 Millionen Dollar angefallen war.

Ausblick kassiert

Bei der grössten Sparte Digital TV, die Verschlüsselungskarten für Satelliten- oder Kabelsender produziert, hat Kudelski einen Umsatzrückgang von 19 Prozent auf 154,7 Millionen Dollar hinnehmen müssen. Die Satelliten- und Kabelanbieter hätten bei ihren Ausgaben auf die Bremse getreten, hiess es. Der operative Gewinn der Sparte sank um 3 Millionen auf 36,9 Millionen Dollar.

Bei Skidata, das Zugangssysteme für Parkhäuser oder Skilifte herstellt, tauchte der Umsatz wegen der Coronakrise um 24 Prozent auf 121,6 Millionen Dollar. Die Sparte fuhr einen operativen Verlust von 4,5 Millionen Dollar ein nach einem Gewinn von 4,7 Millionen vor einem Jahr.

Bei Cybersicherheit sank der Umsatz um 13 Prozent auf 63,2 Millionen Dollar. Der operative Verlust vergrösserte sich um 0,8 Millionen auf 11,5 Millionen Dollar. Den Ausblick strich Kudelski zusammen. Neu erwartet das Unternehmen im Gesamtjahr noch einen EBITDA von 45 bis 55 Millionen Dollar. Bislang hatte die Firma 70 bis 90 Millionen angepeilt. (SDA/ise)

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