Rohstoff, Lebensmittel, Pharma
Diese Schweizer Firmen zahlen am meisten Steuern

Multinationale Konzern wie Glencore und Nestlé sind weltweit aktiv – haben ihren Sitz aber hier. Die Schweiz streicht dadurch auch einen grossen Teil der Steuern ein. Eine neue Rangliste zeigt, welche Konzerne wie viel in die Staatskasse stecken.
Publiziert: 05.05.2022 um 16:52 Uhr
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Aktualisiert: 06.05.2022 um 12:23 Uhr
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Der Schweizer Rohstoffmulti Glencore liefert von allen Schweizer Konzernen weltweit am meisten Steuern ab.
Foto: keystone-sda.ch

Der Zuger Rohstoffkonzern Glencore hat die Krone auf: 2841 Millionen Franken Ertragssteuern lieferte das Unternehmen im Jahr 2021 weltweit ab. Zu diesem Schluss kommt das Steuer-Ranking der «Handelszeitung». Auf den Rängen 2 und 3 folgen Nestlé mit 2616 Millionen weltweit und Roche mit 2463 Millionen.

Globale Ertragssteuern der 10 grössten Schweizer Konzerne

Firma Globale Ertragssteuern 2021
Glencore2841 Mio. CHF
Nestlé2616 Mio. CHF
Roche2463 Mio. CHF
Novartis2176 Mio. CHF
Zurich1508 Mio. CHF
UBS1450 Mio. CHF
ABB983 Mio. CHF
Credit Suisse801 Mio. CHF
Swiss Life406 Mio. CHF
Swiss Re365 Mio. CHF

Aber Achtung: Wer weltweit besonders viel bezahlt, steht nicht zwangsläufig auch bei den hiesigen Steuerämtern auf Rang 1. Die Rangliste der grössten Steuerzahler in der Schweiz sieht denn auch etwas anders aus: Glencore steht hier nur auf Rang 5 (448 Millionen Franken). An der Spitze steht Roche (961 Millionen Franken), gefolgt von Novartis (762 Millionen) und Nestlé (700 Millionen).

Auffällig: Die UBS ist für den Schweizer Fiskus deutlich einträglicher als Konkurrentin Credit Suisse. So bezahlte die UBS im vergangenen Jahr 632 Millionen Franken Steuern in der Schweiz – sie schafft es damit auf Rang 4. Bei der CS waren es nur 316 Millionen (Rang 8).

Bei den Schweizer Steuerzahlern fallen ausserdem einige Grosskonzerne ins Gewicht, die international kaum mitreden können: darunter die Detailhändler Coop und Migros sowie die Genossenschaftsbank Raiffeisen.

Auch mehrere staatsnahe oder staatseigene Betriebe schaffen es unter die grössten Steuerzahler in der Schweiz, namentlich Swisscom, Post und SBB.

Grösste Steuerzahler in der Schweiz

Firma Ertragssteuern Schweiz 2021
Roche961 Mio. CHF
Novartis762 Mio. CHF
Nestlé700 Mio. CHF
UBS632 Mio. CHF
Glencore448 Mio. CHF
Swisscom339 Mio. CHF
Credit Suisse316 Mio. CHF
Zurich266 Mio. CHF
Raiffeisen183 Mio. CHF
Coop169 Mio. CHF
Swiss Life168 Mio. CHF
Migros153 Mio. CHF
Logitech145 Mio. CHF
Alcon110 Mio. CHF
Julius Bär99 Mio. CHF
Post96 Mio. CHF
Vontobel83 Mio. CHF
Mobiliar57 Mio. CHF
Ems-Chemie53 Mio. CHF
Lombard Odier34 Mio. CHF
SBB34 Mio. CHF
Stadler Rail17 Mio. CHF

Im Schnitt liefern die multinationalen Schweizer Konzerne einen Drittel der weltweit geschuldeten Steuern in der Schweiz ab. Dies, obwohl sie teils nur die Firmenzentrale hier betreiben, den grössten Teil des Umsatzes allerdings im Ausland erwirtschaften. Gerade linken Kreisen ist dies ein Dorn im Auge. Sie werfen den Konzernen unter anderem Ausbeutung vor. Bürgerliche hingegen sehen das als Argument, die Standortförderung weiter voranzutreiben und die Konzerne im Land zu halten.

Der Genfer Rohstoffhändler Trafigura tanzt dabei aus der Reihe: Die Trafigura-Firmenzentrale liegt zwar am Genfersee. Rechtlich hat das Unternehmen seinen Sitz aber vor einigen Jahren in die Niederlande und nach Singapur verlegt. Trafigura liefert seither nur noch elf Prozent seiner global fälligen Steuern in der Schweiz ab. Den Rest kassieren andere Staaten.

Die Rangliste beruht auf Angaben der Konzerne in ihren Geschäftsberichten sowie Schätzungen der «Handelszeitung». (sfa)

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