Boeing groundet 50 Maschinen des Typs 737 NG
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Risse im Rumpf:Boeing groundet 50 Maschinen des Typs 737 NG

Risse im Rumpf
Boeing groundet 50 Flugzeuge

Die schlechten Nachrichten beim US-Flugzeugbauer Boeing reissen nicht ab: Die Zukunft des nach zwei Abstürzen mit Flugverboten belegten Krisen-Jets 737 Max ist ungewiss – nun gibt es auch Probleme beim Vorgängermodell.
Publiziert: 31.10.2019 um 06:44 Uhr
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Aktualisiert: 31.10.2019 um 08:53 Uhr
Eine Boeing-Maschine des Typs 737 NG beim Start vom Flughafen in Tampa im US-Bundesstaat Florida. (Archivbild)
Foto: Chris O'Meara

Die Probleme beim US-Flugzeugbauer Boeing reissen nicht ab. Nach zwei Abstürzen ist der Mittelstreckenjet 737 Max weiterhin mit einem weltweiten Flugverbot belegt.

Jetzt werden Maschinen der Vorgängergeneration 737 NG wegen Mängeln aus dem Verkehr gezogen. Der US-Flugzeughersteller Boeing hat 50 Kurz- und Mittelstreckenmaschinen des Typs 737 NG wegen Rissen im Rumpf mit einem Flugverbot belegt. Auch europäische Fluggesellschaften sind betroffen.

Dies teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Die Mängel an der Konstruktion wurden bei Inspektionen festgestellt.

Gegenwärtig seien etwa tausend Flugzeuge inspiziert worden, sagte ein Sprecher des Unternehmens gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Bei weniger als fünf Prozent der überprüften Maschinen – rund 50 Flugzeugen – seien entsprechende «Beobachtungen» gemacht worden. Die Risse müssen demnach vor einem erneuten Start repariert werden.

Kontrolle angeordnet

Wegen Rissen an wichtigen Bauteilen hat die US-Fluggesellschaft Southwest Airlines bereits vor knapp drei Wochen zwei Passagiermaschinen vom Typ Boeing 737 NG aus dem Verkehr gezogen. Die brasilianische Fluggesellschaft Gol Linhas Aereas Inteligentes liess Anfang Oktober nach einer Inspektion elf Jets des Typs 737 NG vorerst am Boden.

Die US-Luftfahrtaufsicht FAA hatte mehrere Unternehmen, die die Boeing 737 NG in ihrer Flotte haben, angewiesen, zunächst diejenigen Maschinen auf Risse zu überprüfen, die 30'000 Flüge und mehr hinter sich haben. Boeing selbst soll die Behörde informiert haben, nachdem entsprechende Risse bei Flugzeugen entdeckt wurden, die in China im Einsatz sind.

Auch europäische Airlines betroffen

In Europa sollen bei der skandinavischen Airline SAS zwei Maschinen betroffen sein. Das berichtet das Fachportal «airliners.de». Insgesamt betreibt die Fluggesellschaft 61 Maschinen des Typs.

In Deutschland ist der Ferienflieger TUIfly der grösste Betreiber des Typs. Die Flotte besteht aus 36 Boeing 737 NG – darunter zwei ältere Exemplare, die sofort überprüft werden mussten. Dabei sind offenbar keine Risse gefunden worden.

Ähnlich ist die Lage bei Sunexpress, dem Ferienflieger von Lufthansa, und Turkish Airlines. Laut Angaben der Unternehmen sollen die Flotten nicht betroffen sein.

Europas grösster Billigflieger betreibt über 400 Boeing 737 NG. Noch liegen keine Angaben vor, ob die Flotte von den Rissen betroffen ist.

Vorgänger des Unglücksfliegers

Die Risse befinden sich in einem Teil, das wegen der Zinken als Pickle Fork (Gurkengabel) bezeichnet wird. Das ist ein wichtiges Bauteil zur Befestigung der Tragflächen am Flugzeugrumpf. Lange war Boeing davon ausgegangen, dass dieses nie ersetzt werden muss. Doch unter hoher Belastung kann es sich anscheinend doch abnutzen.

Boeing bekräftigte in einer Stellungnahme, seine Kunden aktiv bei den Untersuchungen der 737 NG zu unterstützen. Allen betroffenen Betreibern seien detaillierte Anweisungen gegeben worden, auch bei erforderlichen Reparaturen beteilige sich der Konzern. «Sicherheit und Qualität haben Priorität», versicherte der Flugzeugbauer.

Die 737 NG ist der Vorgänger des Unglücksfliegers 737 Max. Nach zwei Abstürzen dieses Flugzeugtyps, bei denen insgesamt 346 Menschen ums Leben kamen, wurde die Maschine fast weltweit mit einem Startverbot belegt. (zas)

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