Wer im Kanton Glarus lebt, für den ist die Wahrscheinlichkeit am grössten, dass er sich verschuldet. Das zeigt eine Studie des Inkassobüros Intrum Justitia. Das Verdikt kommt überrschend. Denn die Nachbarkantone Schwyz oder Uri schneiden gut ab. Platz zwei der Schuldenkantone geht an Solothurn. Platz drei an den Kanton Jura. Am besten stehen Zug, Appenzell Innerrhoden, Wallis und Uri da (siehe Grafik).
Bei den Städten schneidet Freiburg besonders schlecht ab. Die zweisprachige Gemeinde weist das höchste Verschuldungsrisiko auf. Knapp vor St. Gallen, Biel, Lausanne und Lugano. Positiv überrachen tut dagegen Neuenburg. Die Westschweizer Kantonshauptstadt galt einst als Sorgenkind. Heute ist sie die Stadt mit dem tiefsten Verschuldungsrisiko vor Zürich und Winterthur (siehe Grafik).
Die Agglo hat am meisten Disziplin
Grundsätzlich gilt: In der Stadt ist das Verschuldungsrisiko am höchsten. Doch die Städter sind disziplinierter geworden. Das Risiko, sich in einer Stadt zu verschulden, ist in den letzten Jahren gesunken. Auf dem Land ist es hingegen gestiegen. Fast hat die Landbevölkerung die Städter eingeholt. Am besten mit Geld umgehen kann die Agglomerationsbevölkerung.
Steckt man einmal im Schuldensumpf drin, dann dauert es lange, bis man einen Weg hinaus findet. Das gilt vor allem für junge Schweizer im Alter zwischen 18 und 25 Jahren. Laut Intrum Justitia haben 38 Prozent der Männer und 37 Prozent der Frauen in diesem Alter auch nach fünf Jahren noch offene Rechnungen.
Singles und Alleinerziehende gefährdet
Das Problem: In jungen Jahren ist das Verschuldungsrisiko am höchsten. 18 bis 29-Jährige haben laut der Inkassofirma die höchste Verschuldungsrisiko. Vor allem, wenn sie in der Romandie oder im Tessin wohnen. Besonders gefährdet sind auch Singles und Alleinerziehende. Wer dagegen einer Partnerschaft lebt und über 40 Jahre alt ist, hat offenbar gelernt, mit Geld umzugehen. (kaz)