Kurz zusammengefasst
- Flowbank klagt gegen Finma wegen Konkursentscheidung
- Finma verweigerte Kapitalerhöhung wegen Binance-Verbindung
- Flowbank brauchte 25 Millionen Franken
Die Kryptobranche als Rettungsanker in der Not – das kommt bei der Schweizer Finanzmarktaufsicht (Finma) nicht immer gut an. Diese Erfahrung musste die Flowbank aus Genf machen – hat deshalb beim Bundesverwaltungsgericht eine Klage gegen die Aufseher eingereicht, wie die «SonntagsZeitung» schreibt. Dagegen wehrt sich nun Charles-Henri Sabet, der Gründer der Flowbank.
Die Flowbank richtete ihr Angebot an Anleger, die auf der Suche nach einer günstigen Onlinehandels-Plattform für Wertschriften waren. Mit mässigem Erfolg offenbar, denn die Bank hat Verluste erwirtschaftet.
Die Finma eröffnete wegen zu geringer Eigenmittel im Juni den Konkurs über die Onlinebank. Die Bank erfüllte dagegen nach eigenen Angaben alle Anforderungen der Finma. Sie habe die innerhalb der gesetzten Frist geforderte Summe von 25 Millionen Franken aufgebracht.
Problem Binance
Das Problem: Die Behörde habe die Kapitalerhöhung nicht bewilligt, weil der Kredit aus dem Umkreis der Kryptowährungsbörse Binance stammte. Binance war selbst Kunde der Flowbank, das Geld sollte von einer Firma kommen, die von Changpeng Zhao kontrolliert wurde. Der Gründer von Binance war in den USA zu einer viermonatigen Gefängnisstrafe verurteilt worden.
Im Moment ist auch die Finma selbst unter Druck – wegen des Untergangs der Credit Suisse. Die Parlamentarische Untersuchungskommission (PUK) hat im Rahmen ihrer Ermittlungen zur CS die Präsidentin der Finma, Marlene Amstad (55), ein zweites Mal vorgeladen. Die Kommissionsmitglieder wollten mit Amstad offene Punkte vertieft abklären.