Der Präsident der vatikanischen Finanzaufsicht AIF, der Schweizer René Brülhart (47), hört auf. Als Grund für den Wechsel hiess es bloss, dass Brülharts Amtszeit zu Ende gegangen sei.
Ein Nachfolger werde nach der Rückkehr von Papst Franziskus von seiner Reise nach Thailand und Japan am 26. November bekannt gegeben, teilte der Heilige Stuhl am Montag mit. Es handle sich um eine Figur von «hohem professionellen Profil und anerkannter Kompetenz auf internationaler Ebene».
Direktor der Finanzaufsicht wurde suspendiert
Der 47-jährige Brülhart war fünf Jahre Präsident der vatikanischen Finanzaufsicht. Er hatte sich zuvor schon als Experte für den Kampf gegen Geldwäsche und Finanzierung von Terrorismus international einen Namen gemacht. Vor zwei Jahren sagte er im grossen BLICK-Interview: «Gewinnmaximierung darf nicht alles sein.» Weiter war er auch Direktor der Financial Intelligence Unit (Fiu) in Liechtenstein gewesen.
Die AIF hatte Anfang Oktober Schlagzeilen gemacht, als ihr Direktor Tommaso Di Ruzza vom Dienst suspendiert wurde. Zuvor hatte die Vatikan-Gendarmerie seine Büros durchsucht. Laut Medienberichten geht es bei den Ermittlungen um einen teuren Immobilienkauf in London, den das Staatssekretariat des Heiligen Stuhls tätigte.
Aufsichtsrat sprach Di Ruzza Vertrauen aus
Weil ein internes Schreiben über die Suspendierung Di Ruzzas und vier anderer Mitarbeiter der Kurie an die Presse gelangte, trat der langjährige Chef der Gendarmerie, Domenico Giani, am 14. Oktober zurück.
Gut eine Woche später sprach der AIF-Aufsichtsrat Di Ruzza das Vertrauen aus. Ein von Brülhart eingeleitete interne Untersuchung habe keinerlei Fehlverhalten festgestellt, teilte die AIF seinerzeit mit. (SDA/bro)
Der Freiburger René Brülhart (47) kämpft seit Jahren gegen Geldwäsche und Schwarzgeld: Seit 2012 als Direktor, seit 2014 als Präsident der Finanzaufsicht des Vatikans – bis heute. Zu seinen Aufgaben gehörte unter anderem die Kontrolle des «Instituts für die religiösen Werke» – kurz: der Vatikanbank. Zuvor leitete Brülhart die Geldwäschereibehörde in Liechtenstein. Er lebt in Zürich und sitzt seit zwei Jahren auch im Verwaltungsrat der Hypothekarbank Lenzburg.
Der Freiburger René Brülhart (47) kämpft seit Jahren gegen Geldwäsche und Schwarzgeld: Seit 2012 als Direktor, seit 2014 als Präsident der Finanzaufsicht des Vatikans – bis heute. Zu seinen Aufgaben gehörte unter anderem die Kontrolle des «Instituts für die religiösen Werke» – kurz: der Vatikanbank. Zuvor leitete Brülhart die Geldwäschereibehörde in Liechtenstein. Er lebt in Zürich und sitzt seit zwei Jahren auch im Verwaltungsrat der Hypothekarbank Lenzburg.