Rekordtiefer Beschäftigungsindex
Trübe Stimmung bei Schweizer KMU

Alle sprechen vom «Jobwunder Schweiz», doch die Indikatoren der Schweizer KMU zeichnen ein düsteres Bild. Nicht nur bei der Beschäftigung.
Publiziert: 03.01.2020 um 16:39 Uhr
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Die Geschäftslage der kleinen und mittelgrossen Unternehmen (KMU) in der Schweiz hat sich im Dezember eingetrübt.
Foto: Pexels

Die kleinen und mittelgrossen Unternehmen (KMU) stellen das Rückgrat der Schweizer Wirtschaft: Über 99 Prozent aller Unternehmen in der Schweiz sind KMU. Über 67 Prozent der hiesigen Bevölkerung arbeitet für ein KMU. Doch deren Geschäftslage hat sich im Dezember eingetrübt.

Laut dem Raiffeisen-KMU-Einkaufsmanagerindex (KMU-PMI) hat sich im Dezember vor allem die Einschätzung der Unternehmen zu den Produktionsvolumen sowie zur Beschäftigung verschlechtert. Der von Raiffeisen erhobene KMU-PMI lag im Dezember bei 47,1 Punkten. Im Vormonat hat er noch bei 50,3 Punkten gelegen.

Schlechte Beschäftigungsaussichten

Erstmals seit dem Start des Indikators lagen im Dezember neben dem Gesamtindex auch sämtliche Subkomponenten unter der 50 Punkte-Marke, wie Raiffeisen am Freitag mitteilte. Der Rückgang widerspiegle die Abkühlung der Industriekonjunktur, kommentierte die Genossenschaftsbank.

Die Beschäftigungskomponente im KMU-PMI fiel sogar auf ein neues Rekordtief von 44,0 Punkten. Damit hinterlasse die Konjunkturschwäche im verarbeitenden Gewerbe ihre Spuren im Arbeitsmarkt, so Raiffeisen. Eine unmittelbare Trendwende zeichne sich nicht ab, da zuletzt auch die Auftragsbestände rückläufig waren.

Widersprüchliche Indizes

Auch die Einschätzung der Auftragsbestände nahm im Dezember ab, ebenso wie die Einschätzung der Einkaufslager. Etwas verbessert zeigte sich einzig die Komponente der Lieferfristen, die allerdings mit 45,6 Punkten ebenfalls deutlich unter der Wachstumsschwelle ausfiel.

Bei der Erhebung des KMU-PMI werden gemäss Raiffeisen rund 200 Unternehmen befragt, die repräsentativ für alle KMU aus der Schweizer Industrie sein sollen. Das grösste Gewicht hätten dabei die Branchen Metall, Maschinen, Nahrungsmittel, Uhren und Holzverarbeitung. Zusammen tragen sie etwa zwei Drittel zum Konjunkturindikator bei.

Der von der Credit Suisse in Zusammenarbeit mit dem Branchenverband Procure.ch berechnete PMI für die Gesamtwirtschaft, der ebenfalls am Freitag veröffentlicht wurde, zeigt ein etwas anderes Bild: Er ist im Dezember um 1,4 Punkte auf 50,2 Zähler gestiegen und lag damit knapp über der Wachstumsschwelle. (SDA/gif)

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