Raiffeisen präsentiert Rekordgewinn
Wie viel Vincenz steckt in den 808 Millionen?

Zum ersten Mal hat Raiffeisen über 800 Millionen Franken Gewinn: Ausgerechnet im Jahr, als die Raiffeisen-Legende Pierin Vincenz die Leitung an Patrik Gisel abgegeben hat, schreibt die Bank einen Rekordgewinn.
Publiziert: 26.02.2016 um 16:47 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 16:35 Uhr
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Hat die Raiffeisengruppe jahrlang geprägt: Pierin Vincenz.
Foto: Keystone
Patrik Berger

Was für ein Start für den neuen Raiffeisen-CEO Patrik Gisel (53)! Die Bankengruppe hat 2015 einen Rekordgewinn erzielt und ist kräftig gewachsen. Unter dem Strich blieben 808 Millionen Franken, das sind 48 Millionen mehr als im Vorjahr. Zum vierten Mal in Folge hat die Bank den Gewinn gesteigert, diesmal um 6,4 Prozent. „Diese Zahlen machen mich stolz“, sagt Gisel vor den Medien in Zürich.

Doch wie viel Gisel steckt schon im guten Resultat? Oder anders gefragt: Wie hoch sind die Verdienste von Patrik Gisels Vorgänger und Raiffeisen-Urgestein Pierin Vincenz (59) am Rekordgewinn? „Er hat die Voraussetzungen geschaffen, von denen wir heute profitieren“, sagt Gisel zu BLICK. „Er hat auch dieses Jahresergebnis mitgeprägt.“

Pierin Vincenz und Patrik Gisel haben seit Jahren intensiv zusammengearbeitet. Seit dem 1. Oktober 2015 steht Gisel Raiffeisen vor – nach 16 Jahren in den verschiedensten Positionen bei der Bank. Seine eigenen Verdienste will der alte Raiffeisen-Hase aber auch am Tag, an dem er stolz den Rekordgewinn präsentiert, nicht überbewerten. „Wir sind ein Team von 11’000 Mitarbeitern. Jeder einzelne trägt zum Erfolg bei.“

Geschäft mit Firmenkunden ausbauen

Der guten Zahlen zum Trotz: Gisel will sich nicht auf Lorbeeren ausruhen. Er hält an der Wachstumsstrategie seines Vorgängers fest. Der promovierte Betriebsökonom und passionierte Triathlet arbeitet intensiv am Ausbau des Firmenkundengeschäfts. „Da sehen wir ein grosses Potenzial. Vor allem bei KMU mit bis zu 50 Mitarbeitern“, sagt er. Raiffeisen will die Erträge in diesem Bereich in den nächsten Jahren verdoppeln.

Zudem will die Bankengruppe das E-Banking weiter ausbauen. „Auch Online-Hypotheken werden zu einem Thema“, sagt Gisel. In der zweiten Jahreshälfte soll ein entsprechendes Pilotprojekt starten.

Jeder vierte Filiale macht dicht

Dass immer mehr Kunden ihre Bankgeschäfte online tätigen hat aber auch Schattenseiten. 250 bis 300 Filialen sollen geschlossen werden. «Wir können nicht ignorieren, was in den digitalen Märkten passiert», sagt Raiffeisen-Chef Patrik Gisel. «Wir werden bis in fünf Jahren unsere Standorte auf 700 bis 750 reduzieren.»

Heute betreibt Raiffeisen noch rund 1000 Filialen in der ganzen Schweiz. Raiffeisen werde aber auch in Zukunft die Bank sein mit der grössten regionalen Präsenz, so Gisel weiter. «Das gehört zu unserem Geschäftsmodell.»

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