Attacke aus dem Cyberspace auf Huber+Suhner: Hacker haben das IT-Netzwerk des Schweizer Industriezulieferers attackiert. Der Angriff startete in der Nacht auf Montag, teilt das Unternehmen mit. «Interne Überwachungsdienste haben dabei festgestellt, dass das IT-Netzwerk von einer Schadsoftware angegriffen worden ist.»
Das Unternehmen hat weltweit sämtliche Arbeitsstationen durch die zentrale IT deaktiviert, um weiteren möglichen Schaden abzuwenden. Seitdem steht die Produktion still. Der Unterbruch dauert offenbar weiter an. Zu welchem Zeitpunkt und wie rasch die Systeme wieder hochgefahren werden können, sei aktuell noch offen, heisst es weiter.
Website funktioniert offenbar ebenfalls nicht richtig
Derzeit klärt das Unternehmen zusammen mit externen IT-Partner und Experten den Sachverhalt. Man arbeite daran den Schadenumfang festzustellen und die Auswirkungen der Cyberattacke so gering wie möglich zu halten, heisst es weiter. «Das Unternehmen wird bei Vorliegen neuer Erkenntnisse entsprechend informieren.»
Die Mitteilung von Huber+Suhner erreichte die Redaktionen per E-Mail. In dieser steht: «Diese Medienmitteilung kann zurzeit auf der Website von Huber+Suhner nicht angezeigt werden. Dies wird erfolgen, sobald die entsprechende Plattform wieder zur Verfügung steht.»
Desweiteren sei es aus technischen Gründen leider nicht möglich, die eingetragenen Empfänger von Push-Mails zu bedienen.
Auch Firmen im Ausland unter Beschuss
Der Aromenspezialist Symrise aus dem deutschen Holzminden ist ebenfalls Opfer einer Cyberattacke geworden. «Nach derzeitigem Kenntnisstand handelt es sich um eine kriminelle Handlung mit erpresserischer Absicht», sagt eine Symrise-Sprecherin dem «Handelsblatt». Die IT-Systeme seien sofort vom Netz genommen worden.
Die Auswirkungen würden nun analysiert. «Wir arbeiten eng mit den staatlichen Behörden und dem Landeskriminalamt zusammen», so die Sprecherin. Das Unternehmen arbeite daran, die betroffenen Systeme zeitnah wieder hochfahren zu können. (uro)
Kurz vor dem Lockdown Mitte März gab der Bund die Warnung raus: Cyber-Kriminelle versuchten, mit gefälschten E-Mails im Namen des Bundesamts für Gesundheit (BAG) die Verunsicherung und Ängste rund um das Coronavirus auszunutzen. Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt vor gefälschten E-Mails in ihrem Namen.
Auch bekannte Firmen wurden unlängst Opfer von Hacker-Attacken, zum Beispiel der Fitness-Tracker-Hersteller Garmin aus Schaffhausen (Juli) und der Schienenfahrzeughersteller Stadler Rail aus Bussnang TG (Mai). Patron Peter Spuhler (61) sprach von einem «Datenabfluss noch nicht genau bekannten Ausmasses» und wahrscheinlichem Datenklau. Spuhler erstattete Strafanzeige. Am Rande eines Video-Calls zum Halbjahresresultat gab es gestern weitere Infos: Insgesamt seien über Wochen rund fünf Gigabite abgezogen wurden. Die Inhalte seien bekannt, und es gab ein Back-up. Im Darknet sei bisher nichts Relevantes publiziert worden.
Spuhler gibt sich gelassen: «Ich denke, die Luft ist raus.» Die Angriffe zeigen: Daten sind so wertvoll und gleichzeitig so bedroht wie noch nie. Laut dem Allianz-Risk-Barometer stieg die Anzahl Cyber-Vorfälle 2020 zum Top-Risiko für Unternehmen in der Schweiz auf. Die Schäden durch Cybercrime gehen in die Milliarden. Zuletzt warnte der Bund im Zusammenhang mit dem Boom von Online-Bestellungen vor betrügerischen E-Mails. Diese täuschten vor, von der Post, DHL oder der Eidgenössischen Zollverwaltung zu sein. Sie verlangten irgendwelche Gebühren. Vorsicht sei angebracht. Auch die SBB warnten jüngst vor Phishing-Mails. Franziska Scheven
Kurz vor dem Lockdown Mitte März gab der Bund die Warnung raus: Cyber-Kriminelle versuchten, mit gefälschten E-Mails im Namen des Bundesamts für Gesundheit (BAG) die Verunsicherung und Ängste rund um das Coronavirus auszunutzen. Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt vor gefälschten E-Mails in ihrem Namen.
Auch bekannte Firmen wurden unlängst Opfer von Hacker-Attacken, zum Beispiel der Fitness-Tracker-Hersteller Garmin aus Schaffhausen (Juli) und der Schienenfahrzeughersteller Stadler Rail aus Bussnang TG (Mai). Patron Peter Spuhler (61) sprach von einem «Datenabfluss noch nicht genau bekannten Ausmasses» und wahrscheinlichem Datenklau. Spuhler erstattete Strafanzeige. Am Rande eines Video-Calls zum Halbjahresresultat gab es gestern weitere Infos: Insgesamt seien über Wochen rund fünf Gigabite abgezogen wurden. Die Inhalte seien bekannt, und es gab ein Back-up. Im Darknet sei bisher nichts Relevantes publiziert worden.
Spuhler gibt sich gelassen: «Ich denke, die Luft ist raus.» Die Angriffe zeigen: Daten sind so wertvoll und gleichzeitig so bedroht wie noch nie. Laut dem Allianz-Risk-Barometer stieg die Anzahl Cyber-Vorfälle 2020 zum Top-Risiko für Unternehmen in der Schweiz auf. Die Schäden durch Cybercrime gehen in die Milliarden. Zuletzt warnte der Bund im Zusammenhang mit dem Boom von Online-Bestellungen vor betrügerischen E-Mails. Diese täuschten vor, von der Post, DHL oder der Eidgenössischen Zollverwaltung zu sein. Sie verlangten irgendwelche Gebühren. Vorsicht sei angebracht. Auch die SBB warnten jüngst vor Phishing-Mails. Franziska Scheven