Preiskrieg um löslichen Kaffee
Wie wichtig ist Nescafé für die Discounter?

Denner, Aldi und Lidl unterbieten sich gegenseitig mit dem Preis für Nescafé Gold. Lidl schlägt jetzt mit einer neuen Inserate-Kampagne zu.
Publiziert: 21.01.2013 um 10:11 Uhr
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Aktualisiert: 08.09.2018 um 10:11 Uhr

Kaffee-Gourmets machen einen grossen Bogen um dieses Produkt. Doch der lösliche Kaffee vom Lebensmittel-Multi Nestlé scheint ein Umsatzrenner zu sein. Anders lässt sich die Preisschlacht der Discounter um Nescafé nicht erklären.

Aktueller Höhepunkt ist ein ganzseitiges Inserat, das Lidl gestern in sämtlichen Sonntagszeitungen schaltete. Darin bewirbt der deutsche Discounter den offenbar begehrten Kaffee mit dem bislang tiefsten Preis: 11.49 Franken – und betont dabei die Schweizer Qualität.

Wie wichtig Nescafé für die Discounter ist, verraten diese nicht. Es handle sich um ein sogenanntes Must-in-Stock-Produkt, heisst es, also ein Artikel, auf den man nicht verzichten kann.

Denner importiert direkt aus dem Ausland

Angefangen mit den Preis-Krimi hat Denner. Im SonntagsBlick kündigte die Migros-Tochter kürzlich an, das Produkt von nun an nicht mehr bei Nescafé Schweiz sondern über einen Anbieter im Ausland einzukaufen.

Der Grund: Nescafé weigere sich, die Preisvorteile dank des tiefen Euro-Franken-Kurses weiterzugeben. Der Preis fiel dadurch um ganze 2 Franken auf 11.90 Franken. Dann zog Aldi nach und unterbot den Denner-Preis um einen Rappen. Das rief schliesslich Lidl auf den Plan (Motto: «Wir machen die günstigsten Preise»).

15 verschiedene Nescafé-Rezepturen

Erstaunlich ist, dass Lidl im Inserat explizit auf die «Schweizer Qualität» hinweist. Nescafé-Schweiz-Direktor Nicolas Huillet sagte vor zwei Wochen im BLICK-Interview, dass es in Europa 15 Rezepturen für Nescafé Gold gebe. Wer also das Produkt aus dem Ausland importiere, erhalte einen anderen Kaffee, als der in der Schweiz produzierte.

Ist Nestlé etwa Lidl beim Preis entgegengekommen. Auf Anfrage schreibt Nestlé: Wir haben die Preise für das in der Schweiz hergestellte Nescafé-Produkt nicht gesenkt.» Die Preispolitik für den Konsument sei Sache des Handels.

Lidl schreibt, dass die aktuelle Preisreduktion auf eigene Kosten ginge. «Jedoch hat uns diese dazu veranlasst, mit dem Hersteller Gespräche aufzunehmen und neu zu verhandeln.» Zu einem Ergebnis sei man noch nicht gelangt.

Die nächste Runde im Kampf um den tiefsten Preis wird nicht lange auf sich warten lassen. Die Konsumenten freuts. (alp)

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