Foto: Philippe Rossier

Preis-Ärger für Trotti-Kunden
E-Scooter-Anbieter Bird schlägt heimlich auf

Mit den elektrischen Trottis ist man auch hierzulande rasant unterwegs. Doch jetzt berichten Nutzer von E-Scootern der Firma Bird von Problemen bei der Abrechnung. Sie zahlen mehr, als der Dienst laut App kostet.
Publiziert: 07.06.2019 um 17:56 Uhr
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Wie der Screenshot von diesem Nutzer zeigt, kostet jede Minute 0.35 Rappen.
Foto: Philippe Rossier
Julia Fritsche

E-Scooter und Elektro-Trottinett stehen für die neue Mobilität. Sie finden sich an allen Ecken, lassen sich mit einer App aktivieren und bezahlen. Doch so einfach wie das tönt, ist es offenbar nicht. Zumindest bei den E-Scootern von Bird. BLICK-Leser beklagen sich über fehlerhafte Abrechnungen bei ihren Fahrten.

Was ist passiert? Wer die Bird-App zu Rate zieht, bekommt den Preis von 0.35 Franken pro Minute angezeigt. Dazu kommt eine Entsperrgebühr von einem Franken. Als aber Fabio T.* seine Abrechnung überprüft und den Minutenpreis berechnet, wird er sauer. Er zahlte nämlich 0.45 Franken pro Minute. 10 Rappen mehr als angekündigt! Schon bei einer Fahrt von 6 Minuten oder 1,1 Kilometern beträgt der heimliche Aufpreis 60 Rappen.

Versprechen noch nicht gehalten

Es sei kein einmaliger Fehler gewesen, ärgert sich T. Bei ihm sei mehrfach falsch abgerechnet worden und bei Freunden ebenfalls. «Da wird der Kunde eiskalt getäuscht», sagt T. Immerhin seiner Schwester habe das Unternehmen versprochen, den Fehlbetrag gutzuschreiben. Nun wartet sie aber schon mehrere Tage vergebens auf die Gutschrift. 

Für noch mehr Verwirrung sorgt die Auskunft des Deutschschweizer Bird-Vertreters. Anfang Woche gibt er den Minutenpreis gegenüber BLICK mit 45 Rappen an. Nur diese Info ist noch nicht bei der App und den Nutzern angekommen.

Dazu sagt Bird auf Anfrage von BLICK: «Wir haben unsere Preise tatsächlich aktualisiert, allerdings gab es leider einen technischen Fehler auf der App, weshalb der Preis nicht aktualisiert wurde.» Das Unternehmen arbeite bereits mit Hochdruck daran, diesen Fehler zu beheben. Wie viele Nutzer von diesem Fehler tatsächlich betroffen sind, wollte Bird gegenüber BLICK nicht sagen. 

Andere Leser berichten von einem weiteren Bird-Ärgernis. Sie wollten die Fahrzeuge entsperren und losfahren. Das klappte aber nicht. Trotzdem wurde ihnen ein Kleinstbetrag von der Gutschrift abgezogen. Kein grosser finanzieller Verlust zwar, ärgerlich aber schon.

Bald schon 1000 Bird-E-Scooter

Bird ist ein amerikanisches Start-up und gehört zu den frühen Anbietern im E-Scooter-Markt. In der Schweiz ist das Unternehmen erst seit Oktober 2018 tätig. In Zürich sind zur Zeit 300 Bird-E-Scooter in Betrieb. Per Anfang Juli werde man auf 1000 Stück aufstocken, so der Deutschschweizer Vertreter gegenüber BLICK.

Bird-E-Scooter sind auch ohne die heimliche Preiserhöhung bereits teuer. Konkurrent Limebike verlangt 30 Rappen pro Minute, andere Anbieter verlangen nach eigenen Angaben gar nur 25 Rappen pro Minute.

* Name der Redaktion bekannt

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