Platz für 600 Bank-Techies
UBS putzt sich mit ihrer neuen Digitalfabrik heraus

Die UBS hat einen neuen Standort für ihr Labor, in dem die Grossbank die digitale Zukunft erprobt.
Publiziert: 21.05.2019 um 14:14 Uhr
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Aktualisiert: 21.05.2019 um 15:13 Uhr
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In diesem Bürogebäude will die UBS die Zukunft anpacken.
Foto: UBS Group AG
Ulrich Rotzinger

Von Aussen pfui, von Innen hui: In einem stieren Bürogebäude im Trend-Quartier Zürich-West arbeitet die UBS an der Bank der Zukunft. «Digitalfabrik» nennt sie den neuen Standort, der am Dienstag eröffnet wurde und künftig Platz für bis zu 600 Tech-Arbeiter aus 20 Disziplinen bieten soll. Entwickler, Programmierer, Kundenberater oder Retailbanker sollen dort gemeinsam an digitalen Lösungen basteln.

Ganz nach Google- oder Apple-Vorbild herrscht hier Start-up-Atmosphäre: Alte Paletten dienen als Deko oder Sitzgelegenheit, statt edler Wandgemälde hängen Projektpläne oder werfen Beamer Visualisierungen von neuen Gadgets und Apps an die Wand. Wände wurden herausgerissen, ebenso alte Teppiche und Linoleum-Böden. Das soll helfen, funktionsübergreifend und innovativ neue digitale Produkte an den Markt zu bringen.

«Kunden besser bedienen können»

«Die physische Nähe und enge Zusammenarbeit fördern die Kreativität und Produktivität», heisst es in einer Mitteilung der Grossbank. «Wir wollen unsere Kunden noch besser digital bedienen», wird Axel Lehmann, Präsident UBS Schweiz, darin zitiert. Ebenfalls wolle man so schneller Produkte an den Markt bringen als die Konkurrenz. Die UBS-Techies werden in Zürich-West unter anderem Apps für das Smartphone programmieren.

Vorzeigebeispiel ist die Online-Onboarding-App «Kontoeröffnung online» (Debit-, Kreditkarte im Handumdrehen). Weiter: E-Banking-Apps oder die Bewertung von Immobilien via Smartphone. Hunderte Millionen Franken flossen in den letzten Jahren in digitale UBS-Projekte. Noch höhere Investitionen werden dazukommen. «Wir investieren weiter stark in die Digitalisierung – bis ins Jahr 2021 werden das allein in der Schweiz fast eine halbe Milliarde Franken sein», sagt ein Sprecher zu BLICK. Laut UBS sind Kunden, die digitale Angebote nutzen, nämlich auf Dauer profitabler.

Konkurrenten dank junger Spitzenleute überflügeln

Jene Kunden, die nur ans Sparen denken, sind das wohl weniger. Man will sie offenbar loswerden: UBS-Kunden können zwar weiter Geld auf ihr Sparkonto legen, vorwärts machen sie aber nicht mehr: Die Grossbank kappt auch das letzte bisschen Zins und senkt den Satz von 0,01 auf 0 Prozent (BLICK berichtete).

Schliesslich erhofft sich die UBS, durch den Ausbau ihrer «Digitalfabrik» junge Spitzenleute für eigene Entwicklungen nach Zürich holen zu können. Nur so ist die Meinung der UBS, gelingt es, die Konkurrenten zu überflügeln. Der Schnellere ist der Geschwindere. Mal sehen, ob die Strategie aufgeht. 

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