Foto: KEY

Kampf gegen Corona
Lonza rüstet im Wallis massiv auf

Lonza ist mitten in der Coronakrise weiter gewachsen. Wichtiger aber: Die Firma macht Fortschritte im Kampf gegen Corona. Das Vorhaben verschlingt Millionen – und schafft Jobs in Visp VS.
Publiziert: 24.07.2020 um 07:27 Uhr
|
Aktualisiert: 07.08.2020 um 09:29 Uhr
Teilen
Kommentieren
1/8
Lonza im Wallis: Eigentlicher Konzernsitz ist Basel.
Foto: Keystone

Lonza spielt eine entscheidende Rolle im Kampf gegen die globale Coronapandemie. Das Unternehmen soll jenen Impfstoff herstellen, der aktuell am meisten Hoffnung gibt. Auf dem Firmengelände von Visp VS entstehen deshalb gerade drei brandneue Produktionslinien. Jede einzelne kostet 60 bis 70 Millionen Franken und kann 100 Millionen Impfdosen pro Jahr herstellen, wie das Unternehmen heute an einer Telefonkonferenz gesagt hat.

Die Konferenz fand anlässlich der Halbjahreszahlen statt. Das eigentliche Ergebnis – Umsatz und Gewinn steigen – rückte aber in den Hintergrund. Gleich von Anfang an gab es ein Update zur Impfstoffentwicklung, die in Kollaboration mit der US-Firma Moderna vorangetrieben wird.

Das Equipment ist da, die Zahl der Angestellten ist aufgestockt. 60 bis 70 neue Jobs schafft jede Produktionslinie, macht in der Summe rund 200 neue Jobs in Visp! Eine vierte Produktionslinie wird in den USA hochgezogen. Voraussetzung: Die klinischen Tests, die aktuell laufen, werden sich als erfolgreich erweisen. Sie sind schon weit fortgeschritten. Eine Studie mit 30'000 Patienten soll bald folgen. Die Zeit drängt.

Arbeit im «Pandemietempo»

Die Zusammenarbeit werde seit Mai im «Pandemietempo» vorangetrieben, so das Unternehmen. Das Projekt hat hohe Priorität. Die Regierung in Washington macht Druck. Die Fallzahlen in den USA nehmen weiterhin zu. Das Land ist mittlerweile der Hotspot des Virus. Washington macht deshalb Druck. Und dort am Drücker ist ein ehemaliger Lonza-Verwaltungsrat: Moncef Slaoui (60). seit der Leiter von Donald Trumps Impfoperation «Operation Warp Speed».

Die Kosten des Ausbaus werden teilweise vom US-Partner übernommen. Drei der vier neuen Produktionslinien stammen aus der Kasse von Moderna. Lonza stemmt nur die Kosten einer Produktionslinie.

Was das alles unterm Strich einbringen wird, ist unklar. Lonza wagt keine Prognose. Das Unternehmen verweist darauf, dass der Impfstoff noch in einer frühen Phase der Entwicklung sei. An der Telefonkonferenz wurde aber von einem «unique moment in human history» gesprochen. Von einem einzigartigen Moment in der Geschichte der Menschheit. Das sind grosse Worte.

Millionenregen dank Pharma

Mehr Klarheit hat Lonza an anderer Front geschaffen. Das Unternehmen schreibt das in der Sparte Lonza Specialty Ingredients (LSI) gebündelte Chemiegeschäft zum Verkauf aus. Es kommt also zu keinem weiteren Pharma-Börsengang à la Alcon.

Der eigentliche Verkaufsprozess, so Lonza, wird in der zweiten Jahreshälfte gestartet. Die Firma konzentriere sich nun auf die Rolle als Produktionspartner der Pharma- und Biotechindustrie.

Die Pharmasparte war es denn auch, welche im ersten Halbjahr zum Zugpferd avancierte. Von Januar bis Juni steigerten die Basler den Umsatz um 3,3 Prozent auf 3,07 Milliarden Franken. Davon blieben 618 Millionen Franken als Betriebsgewinn (EBIT). Das sind 21 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Reingewinn: 478 Millionen Franken. (ise)

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.