Peter Spuhler (57) denkt an Nachfolge
Kriegen Chinesen oder Sohn Lucas (25) Stadler Rail?

Unternehmer Peter Spuhler (57) denkt laut über seine Nachfolge nach. Sollte Sohnemann Lucas (25) Stadler Rail dereinst nicht übernehmen, sei ein Börsengang denkbar, sagt er.
Publiziert: 12.03.2016 um 15:16 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 13:40 Uhr
Inhaber und Chef von Stadler Rail, Peter Spuhler (57), kann sich als Nachfolger Sohn Lucas (25) vorstellen.
Foto: REUTERS/Vasily Fedosenko
Onur Ogul

Seit 27 Jahren führt Peter Spuhler (57) den Schienenfahrzeughersteller Stadler Rail mit Sitz in Bussnang TG. Doch Spuhler wird müde. Der ehemalige SVP-Nationalrat denkt an seine Nachfolge.

In einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger» spricht er von zwei Möglichkeiten, wie es mit Stadler Rail nach seinem Rückzug weiter gehen soll.

Sohn Lucas studiert noch

Die eine Option ist gutschweizerische Tradition. Spuhler könne sich eine Weitergabe an seinen Sohn Lucas (25) vorstellen. Der Sohn stammt aus seiner ersten Ehe.

Der Sprössling studiert noch Betriebswirtschaft an der Hult International Business School in London. Sie gehört laut diversen Rankings zu den renommiertesten Hochschulen der Welt.

Zwar sagt Spuhler, er wolle sich in den nächsten fünf Jahren zurückziehen und nur noch das Präsidium des Verwaltungsrats wahrnehmen. Doch das heisse nicht einfach freie Bahn für Sohnemann Lucas (Bild).

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Zuerst muss der Sohn sich bewähren

«Eine solche Vater-Sohn-Ablösung ist etwas ganz Schwieriges. Zuerst müsste er sicher zehn Jahre ausserhalb des Unternehmens Erfahrungen sammeln», sagt Spuhler im Interview.

Da hatte es Spuhler selbst ein wenig einfacher. So holte 1986 die damalige Firmeninhaberin Irma Stadler, die Mutter von Spuhlers erster Frau Andrea, den 27-Jährigen Studenten Spuhler direkt ins Unternehmen. Zuerst in die Produktion und dann ins Büro.

Schon nach drei Jahren konnte er den Laden übernehmen. Wohl gemerkt damals noch ein Kleinunternehmen mit rund 20 Mitarbeitern. Mittlerweile ist Stadler Rail ein international tätiger Konzern mit 7000 Angestellten und einem jährlichen Umsatz von etwa 2,5 Milliarden Franken.

Kaufen sich sonst doch Chinesen Stadler Rail?

Die zweite Option für die Nachfolgeregelung wäre ein Börsengang. Wenn niemand aus der Familie die operative Führung übernehmen will, könne sich Spuhler eine Reduktion des Familienanteils auf 30 bis 40 Prozent vorstellen. «Das kann in einigen Jahren durchaus ein denkbares Szenario sein», so der Unternehmer im Interview.

Könnten sich dann eventuell chinesische Investoren Stadler Rail schnappen? Jedenfalls waren solche bereits am Konzern interessiert. Anfang März erklärte Spuhler in der «Schweiz am Sonntag», er habe ein Angebot aus China abgelehnt: «Ich verkaufe doch nicht mein Unternehmen. Ich bin zu sehr Schweizer.»

Die Chinesen dürften deswegen ihr Interesse nicht verloren haben. So benötigen sie für eine Etablierung in Europa das Knowhow, um die anspruchsvollen Zulassungsprozedere durchzustehen. Das könnte ihnen Stadler Rail vollumfänglich bieten.

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