Der US-Senat will von Novartis nun vertiefte Informationen zu den Datenmanipulationen betreffend der Gentherapie Zolgensma. Dem Schweizer Pharmamulti drohen straf- und zivilrechtliche Folgen, berichtete BLICK in der vergangenen Woche.
Bei Novartis hat es kurz vor Bekanntwerden von Testdaten-Manipulationen einen heiklen Aktienverkauf gegeben, bei dem ein Manager Kasse machte. Laut Bericht der «SonntagsZeitung» hat am 19. Juli ein Mitglied der Geschäftsleitung oder ein exekutives Verwaltungsratsmitglied 10'000 Novartis-Aktien verkauft und dabei 925'400 Franken eingenommen.
Am 28. Juni hatte der Konzern die US-Zulassungsbehörde FDA darüber informiert, dass es bei der Novartis-Tochter Avexis zu Manipulation von Forschungsdaten der Gentherapie Zolgensma kam. Zum Zeitpunkt des Aktienverkaufs wusste die Öffentlichkeit davon aber noch nichts.
FDA machte Manipulationen publik
Die Öffentlichkeit wurde erst am 6. August durch die FDA informiert. Laut Novartis sei die Transaktion geprüft und genehmigt worden, «die entsprechende Person war nicht im Besitz von materiell relevanten Informationen», sagt ein Novartis-Sprecher der Zeitung.
Ein nicht genannter Grossaktionär kritisierte indes den Verkauf und die Tatsache, dass Novartis den Fall nicht im Halbjahresbericht erwähnt. Das Medikament Zolgensma gegen Muskelschwund bei Babys ist mit einem Preis von gut zwei Millionen Dollar (1,95 Millionen Franken) pro Einmaldosis das teuerste Medikament der Welt.
Die US-Gesundheitsbehörde wirft Novartis das Verschweigen manipulierter Testdaten vor der Zulassung vor. (SDA/uro)