Darum gehts
- Schweizer Pensionskassen investieren verstärkt in inländische Wohnimmobilien
- Ausländische Immobilien versprechen höhere Renditen, gelten aber als risikoreicher
- 47 Prozent der befragten Kassen wollen Wohnimmobilien-Anlagen in drei Jahren ausbauen
Schweizer Pensionskassen haben ihre Gelder an den verschiedensten Orten angelegt: in Bundes- oder Unternehmensanleihen, in Hedgefonds und sogar an der US-Börse. Hiesige Wohnimmobilien gehören aber zu den beliebtesten Anlageobjekten von Pensionskassen. Dies zeigt eine neue Analyse der Hochschule Luzern (HSLU).
Für die Befragung hat die HSLU 228 institutionelle Investoren, darunter Pensionskassen, Versicherungen und Anlagestiftungen, befragt. Klar ist: Pensionskassen preschen beim Anlegen in Wohnimmobilien vor. So wollen 47 Prozent der befragten Kassen diese Anlageklasse in den nächsten drei Jahren ausbauen. Nur drei Prozent wollen sie senken.
Auffällig ist dabei der Fokus auf Wohnobjekte in der Schweiz. Denn die Bestände an kommerziellen Immobilien und an Anlagen im Ausland sollen weitgehend stabil bleiben.
Anlageobjekte im Ausland scheinen riskanter
Der Grossteil der Immo-Investitionen der Pensionskassen wird bereits heute schon im Inland getätigt, heisst es in der Studie. Dies, obwohl ausländische Immobilien oft höhere Renditen versprechen. Co-Studienleiter John Davidson erklärt sich dies einerseits mit den seit über 25 Jahren steigenden Preisen. «Andererseits erscheinen Investitionen im Ausland aufgrund von Währungsabsicherungskosten und höherer Volatilität weniger attraktiv», so Davidson.
«Vor diesem Hintergrund erstaunt der starke Fokus auf die Schweiz umso mehr», heisst es in der Analyse. Denn viele institutionelle Anleger gingen davon aus, dass der Immobilienboom bald enden könnte.
Zunehmende Regulierung als grösste Sorge
Andere Risiken, die historisch eher Auslöser für Immobilienkrisen
waren – etwa ein Einbruch des Wirtschaftswachstums, höhere Zinsen
oder ein schwächeres Bevölkerungswachstum – hätten die Investoren eher weniger im Blick. Ein Grund, weshalb Anleger ihre Engagements dennoch weiter ausbauen, liegt laut den Studienautoren darin, dass sie das Ende des Zyklus noch nicht unmittelbar erwarten: «Anders lassen sich die
aktuellen Investitionsabsichten in Schweizer Immobilien kaum erklären.»
Das grösste Risiko sehen die Investoren dabei in der zunehmenden Regulierung. Vor allem die komplexen Bauvorschriften, die Einsprachen sowie der stärkere Mieterschutz könnten den Aufwärtstrend dereinst beenden.