Bohrmaschinen, Motorenöl und Dachlatten: Baumärkte gelten als reine Männerwelt. Wenn sie Erfolg haben wollen, müssen sie aber auf Frauen setzen – und Orchideen verkaufen.
«Eine Frau, die sich jeden Monat nach neuen Pflanzen umschaut, bringt einer Filiale mehr als ein Mann, der sich einmal pro Jahr eine neue Maschine für die Werkstatt anschafft», sagt der Gründer der deutschen Baumarktkette Obi, Manfred Maus (81), der «Neuen Zürcher Zeitung».
Anfangs sei er belächelt worden, als er vorgeschlagen habe, in den Baumärkten auch Pflanzen zu verkaufen, wird der Unternehmer zitiert. Inzwischen gehören Pflanzen aber auch bei der Konkurrenz zum Standardsortiment.
Schweizer engagieren lieber Profis
Vor allem in der Schweiz sind Pflanzen ein unverzichtbarer Bestandteil des Angebots in Baumärkten. Fast ein Viertel der branchenweiten Einnahmen von 2,3 Milliarden Franken entfällt auf Gartenartikel. Damit sind Pflanzen das mit Abstand wichtigste Segment.
In Deutschland beträgt der Anteil der Pflanzen am Gesamtumsatz hingegen nur ein Sechstel. Der Unterschied ergibt sich daraus, dass in der Schweiz mehr Menschen zur Miete wohnen und das Heimwerkertum weniger verbreitet ist. Zudem engagieren hiesige Hausbesitzer lieber professionelle Handwerker, als selber Hand anzulegen. (gs)