Das Ausmass der zweiten Corona-Welle hat Andreas Züllig (61), Präsident von Hotelleriesuisse, zum Umdenken und zu einem Eingeständnis bewegt. «Ich gebe im Nachhinein zu, wir haben die Lage falsch beurteilt. Es hätte früher Massnahmen gebraucht», räumt Züllig in der «SonntagsZeitung» ein.
Der Hotelierverband und andere Wirtschaftsverbände haben den Bundesrat im Oktober zur Zurückhaltung gedrängt, weil sie keinen Anlass sahen für flächendeckende Corona-Massnahmen. Auf dem jetzigen Niveau der Infektionszahlen sei aber klar, dass der Bundesrat etwas unternehmen müsse, erklärt Züllig.
Touristisches Notprogramm gefordert
«Für uns ist es wichtig, dass diejenigen Branchen, die die Hauptlast der Eindämmungsstrategie trage, dafür auch entschädigt werden.» Zudem findet er, dass man die Frage diskutieren müsse, wie viel Wirtschaft man an die Wand fahren wolle, um vulnerable Leute zu schützen, die schon an Vorerkrankungen leideten.
Für die Hotelbranche, die als zentraler Pfeiler des Tourismussektors sehr stark betroffen ist, fordert der Verband ein touristisches Notprogramm zusätzlich zur im Covid-Gesetz festgelegten Härtefallunterstützung.