Schweizer Millennials im Alter von 24 bis 35 Jahren sind Onlinenetzwerken gegenüber kritisch eingestellt. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Beratungsunternehmens Deloitte. Im internationalen Vergleich zeigen sich die Schweizer besonders skeptisch. 60 Prozent der Befragten sagten, dass Social Media mehr Schaden als Nutzen bringe. Weltweit stimmten dieser Aussage nur 55 Prozent zu.
Damit nicht genug: 49 Prozent der Schweizer möchten am liebsten überhaupt keine Onlinenetzwerke mehr nutzen. Global sagten dies nur 41 Prozent. Doch warum löschen die Betreffenden nicht einfach ihren Instagram- oder Facebook-Account?
Der soziale Druck ist grösser
«Unsere Umfrage stützt die These, dass soziale Medien süchtig machen können», sagt Myriam Denk, Leiterin Personaldienstleistungen von Deloitte Schweiz in der «SonntagsZeitung». Zudem sind der soziale Druck und die Angst zu gross, in den Internet-Netzwerken den Anschluss zu verlieren.
61 Prozent der jungen Schweizer glauben, dass sie ohne Social Media eigentlich glücklicher wären. Sie benützen die Angebote aber trotzdem weiterhin und verzichten darauf, ihre Profile auf Instagram, Facebook und Co. zu löschen. Der Grund: «Sie haben wohl Angst, etwas zu verpassen oder nicht mehr dazuzugehören», glaubt Denk.
Staat muss Daten besser schützen
Weiter zeigt die Umfrage auch die kritische Haltung gegenüber den Unternehmen, die hinter den Onlineplattformen stehen. 76 Prozent der Schweizer Millennials sind besorgt darüber, wie die Internetriesen mit ihren Daten umgehen. 58 Prozent glauben, dass diese Firmen mehr für den Datenschutz machen müssen. 56 Prozent fordern, dass auch der Staat härter durchgreifen soll. (pbe)