Quarantäne-Vorschriften, Einreiseregeln und Corona-Tests: Wer ins Ausland reisen will, muss sich mehr als sonst schlau machen. Zum Beispiel bei Reisebüros oder im Internet. Oder am Flughafen, wo derzeit Flaute herrscht.
Eine generelle Hotline für Corona-Reisebeschränkungen gibt es bislang noch nicht. Hier will Swissport in die Lücke springen. Die Tochter Checkport Schweiz bietet seit heute Dienstag telefonische Auskünfte für Reisende zu den geltenden Covid-19-Einreisebestimmungen in Transit- und Zielländern an. Die Auskünfte erfolgen in deutscher, französischer und englischer Sprache, heisst es in einer Mitteilung.
Auf der Website von Checkport Schweiz sind bislang aber keine Telefonnummern aufgeschaltet, um das Angebot wahrzunehmen, wie ein Augenschein zeigt.
5000 Passagiere abgewiesen
Gratis ist das neue Angebot nicht. Swissport nimmt pro Minute 2,50 Franken ein. Bisher habe es in der Schweiz keine Hotline für Reisende gegeben, die umfassende Auskünfte über die aktuell gültigen Einreisebestimmungen suchten, begründet Swissport. Sie hätten sich ihre Informationen bei Botschaften, auf der Website des Bundes und von Fluggesellschaften zusammensuchen müssen. Das habe immer wieder zu Problemen geführt.
Von März bis November hätten rund 5000 Passagiere aufgrund der Nichterfüllung der Einreisebestimmungen ihre Reise am Flughafen Zürich nicht antreten können.
Swissport hofft nun, dass mit einer «kompetenten und einfachen Informationsquelle» die Reiselust wieder zunimmt, wie eine Sprecherin gegenüber der Nachrichtenagentur AWP sagt. Momentan gebe es das Angebot nur für Flüge ab der Schweiz, man prüfe aber eine Ausweitung auf andere Länder. Man müsse nun schauen, ob die Hotline auf Interesse stosse.
Mitarbeitende aus der Kurzarbeit
Die Berater seien speziell für die Aufgabe geschult, so Swissport weiter. Das Team arbeite in zwei bis drei Schichten pro Tag, wobei in Vollbesetzung rund zehn Personen pro Schicht aktiv seien.
Für die Aufgabe holt Swissport Mitarbeitende aus der Kurzarbeit, wie die Sprecherin weiter sagte. Derzeit befänden sich rund 80 Prozent der rund 4200 Swissport-Mitarbeitenden in der Schweiz in Kurzarbeit. Denn das Flugvolumen beträgt derzeit gerade noch etwa 20 Prozent des Vorjahres.
Ein Stellenabbau in der Schweiz ist derzeit nicht geplant, wie die Sprecherin sagte. Das hänge aber natürlich von der weiteren Entwicklung ab. Spätestens Ende August dürfte die Kurzarbeit aufgehoben werden. Swissport hofft, dass sich das Flugvolumen bis im Sommer wieder auf ein Niveau von 60 bis 70 Prozent erholt. Dann hätte das Unternehmen durch die Fluktuation etwa die passende Anzahl von Mitarbeitenden erreicht. (SDA/uro)