Regime teilt heftig gegen USA und EU-Staaten aus - und testet neue Rakete
Nordkorea sagt Atomabrüstung ist vom Tisch

Nordkoreas Uno-Vertretung hat Gesprächen mit den USA über eine Denuklearisierung eine Absage erteilt. Zugleich holte sie zu einem verbalen Rundumschlag gegen mehrere EU-Staaten aus. Derweil meldet das Land einen «erfolgreichen Raketentest von grosser Bedeutung».
Publiziert: 07.12.2019 um 23:52 Uhr
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Aktualisiert: 08.12.2019 um 04:10 Uhr
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Nordkoreas Führer Kim Jong Un lässt sich vom US-Präsidenten offenbar nicht so leicht um den Finger wickeln.
Foto: Susan Walsh

In einer Stellungnahme der Nordkoreaner, die am Samstag in New York veröffentlicht wurde, heisst es, «längliche Gespräche» mit den USA seien derzeit nicht nötig und eine Denuklearisierung sei vom Tisch. Der von den USA geforderte nachhaltige und substanzielle Dialog sei nur ein Trick, um Zeit zu gewinnen, damit das Thema in die innenpolitische US-Agenda passe, erklärte zudem Nordkoreas Uno-Botschafter Kim Song am Samstag. Mit Denuklearisierung ist in den Verhandlungen zwischen Washington und Pjöngjang die atomare Abrüstung Nordkoreas gemeint.

Dies, Nachdem Nordkoreas Vizeaussenministerin Choe Son Hui am Freitag angesichts jüngster indirekter Drohungen des US-Präsidenten von einem «Rückfall eines dementen Alten» sprach.

US-Präsident Donald Trump (73) selbst wollte sich am Samstag nicht detailliert dazu äussern. «Wir werden sehen», sagte er lediglich vor Reportern. Das Verhältnis zu Nordkorea sei sehr gut, aber es gebe ohne Frage auch Anfeindungen.

EU-Staaten spielen «Schosshund» für der USA

Zugleich teilte die nordkoreanische Vertretung heftig in Richtung Europa aus. Sechs EU-Staaten hätten Nordkorea vor wenigen Tagen einem gemeinsamen Statement auf bösartige Weise verurteilt, hiess es in der Stellungnahme. Dass sie vollkommen legitime Schritte Nordkoreas derart kritisierten, sei eine «ernsthafte Provokation», «dumm» und Ausdruck ihrer «Paranoia». Diese EU-Staaten spielten den «Schosshund» für die USA. Ihre Anbiederung an die USA sei «jämmerlich».

Belgien, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Polen und Estland hatten am Mittwoch nach einer Sitzung des Uno-Sicherheitsrates in New York zusammen ihre Besorgnis über «provokante Handlungen» Nordkoreas erneut bekräftigt. Zuvor hatte das mächtigste Uno-Gremium hinter verschlossenen Türen über die jüngsten Raketentests Pjöngjangs beraten.

Annäherung gescheitert

Auch der Ton zwischen Washington und Pjöngjang hatte sich zuletzt wieder verschärft. Die Verhandlungen der USA mit Nordkorea sind seit ihrem gescheiterten Gipfel im Februar in Vietnam nicht mehr vorangekommen.

Pjöngjang hatte einseitig eine Frist bis zum Jahresende gesetzt. Bis dahin solle Washington neue Vorschläge vorlegen. Es gibt in Südkorea die Befürchtung, Nordkorea könnte sein Moratorium für Atomversuche und Tests von Langstreckenraketen aufheben.

Nordkorea meldet wichtigen Raketentest

Inmitten der festgefahrenen Denuklearisierungsgespräche mit den USA hat Nordkorea einen wichtigen Test am Satellitenbahnhof Sohae vorgenommen. Wie die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Sonntag mitteilte, war es ein «erfolgreicher Test von grosser Bedeutung».

Das Ergebnis des jüngsten Tests werde «wichtige Auswirkungen» durch eine Veränderung des «strategischen Status'» Nordkoreas haben, erklärte ein Sprecher der nordkoreanischen Wissenschaftsakademie. (kes/SDA)

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