Das Schweizer Mega-Prestigeprojekt um eine milliardenteure Gütermetro namens Cargo sous terrain (CST) ist ins Stocken geraten. Erst zog sich Ex-CEO Peter Sutterlüti (75) zurück, worauf es zu Entlassungen kam. Dann fiel die Umsetzung der revolutionären Idee bei den Kantonen durch.
Später versuchte der neue CEO Christian Späth (65) das Logistikprojekt, das den Genfer- mit dem Bodensee per Tunnel verbinden und das Land so unterirdisch mit Waren versorgen sollte, zu retten. Jetzt hätten die Geschäftsleitung und der Verwaltungsrat erkannt, dass die derzeitigen rechtlichen Rahmenbedingungen eine private Finanzierung der Bauphase von CST nicht verlässlich absicherten, wie CST am Montag mitteilt.
Damit das Projekt einer unterirdischen Güterbahn funktionieren könne, brauche es eine «stabile Partnerschaft» mit Bund, Kantonen und Städten. Diese Einbettung ins Gesamtlogistiksystem müsse politisch verankert sein und gemeinsam umgesetzt werden. Da diese Voraussetzungen derzeit fehlten, sei eine Umsetzung zum jetzigen Zeitpunkt betriebswirtschaftlich nicht vertretbar, heisst es weiter. In dieser Situation sei eine Restrukturierung der CTS AG «unumgänglich». Unter anderem müssten Kosten reduziert und Personal abgebaut werden. Mindestens zehn Stellen sind betroffen. Darum starte CST das arbeitsrechtlich vorgeschriebene Konsultationsverfahren.
CST hatte bereits im Juni vor einem Jahr einen Personalabbau bekannt gegeben. Das milliardenschwere Projekt eines unterirdischen Tunnels, das von Schweizer Grossunternehmen wie Coop, Migros, Mobiliar, Swisscom oder Post unterstützt wurde, sollte vollständig privat finanziert werden. Es versprach, den Schwerverkehr auf den Nationalstrassen um bis zu 40 Prozent zu reduzieren.