Nicht kundenfreundlich
Ich will selber entscheiden, ob ich Trinkgeld gebe!

Die Trinkgeldfunktion bei der bargeldlosen Bezahlung ist ein neuer Trend. Sie ist nicht kundenfreundlich und verunsichert die Gäste, sagt Wirtschaftsredaktor Rolf Kromer.
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Die verschiedenen Trinkgeldoptionen bedeuten: Nur wer etwas gibt, ist ein anständiger Kunde.
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Rolf KromerRedaktor Wirtschaft

Irgendwann ist es dann auch gut mit der Bevormundung! Da gönne ich mir einen Becher Kaffee zum Mitnehmen und werde beim Zahlen vom Kartenlesegerät gefragt, ob ich 5, 10 oder 15 Prozent Trinkgeld geben möchte. Ich will selber entscheiden, ob ich Trinkgeld geben will – und nicht, weil mich ein Gerät dazu auffordert.

Zudem: Für welchen Service soll das bei Take-away-Angeboten sein? Sitze ich im Restaurant, gebe ich immer gerne etwas, weil ich weiss, dass die Löhne in der Gastronomie tief sind. Wenn der Service exzellent ist, zahle ich auch einmal mehr als 15 Prozent.

Wichtig ist mir, dass ich als Kunde nicht gedrängt werde. Klar: Auch beim Kartenlesegerät habe ich die Möglichkeit, den Knopf mit der Aufschrift «Überspringen» zu drücken.

Aber gefühlt habe ich keine Wahl. Denn die Ansicht mit den verschiedenen Trinkgeldoptionen impliziert: Nur wer etwas gibt, ist ein anständiger Kunde. Wer auf «Überspringen» klickt, ist knauserig. Mir werden ein schlechtes Gewissen und das Gefühl, geizig zu sein, vermittelt. Obwohl das Personal nichts anderes gemacht hat, als einen Becher Kaffee über die Theke zu schieben.

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