Die zweistrahlige Maschine gilt als wirtschaftlicher Hoffnungsträger sowie als Antwort auf die Boeing 787, auch «Dreamliner» genannt, und vor allem auf die Boeing 777 des US-Konkurrenten.
Airbus-Chef Fabrice Brégier sprach von einem «historischen Tag» für das Unternehmen. Airbus liefere nicht jedes Jahr einen neuen Flugzeugtyp aus. Qatar-Airways-Chef Akbar Al Baker nannte es einen stolzen Augenblick, «dieses Flugzeug der neuesten Generation in unserer schnell wachsenden Flotte willkommen zu heissen».
Kurzversion wird gestrichen
Den ersten kommerziellen Flug solle die A350 am 15. Januar von Doha nach Frankfurt absolvieren, kündigte Al Baker an. In der A350-900 genannten Standardversion können bis zu 315 Passagiere über eine Distanz von 14'500 Kilometern reisen. Geplant ist auch eine Langversion für 369 Passagiere, A350-1000 genannt, deren Erstauslieferung für das Jahr 2017 angesetzt ist.
Die eigentlich ebenfalls geplante Kurzversion A350-800 soll jedoch gestrichen werden. Sie muss einer modernisierten Neuauflage des Langstreckenjets A330 weichen. Mit sparsameren Triebwerken und weiteren Verbesserungen soll der 20 Jahre alte Flugzeugtyp unter dem Namen A330neo eine zweite Jugend bekommen.
Von den komplett neu entwickelten zweistrahligen Maschinen wie der A350 und dem «Dreamliner» versprechen sich Airbus und Boeing deutliche Treibstoff-Einsparungen von bis zu 25 Prozent. Entsprechend soll auch der Schadstoffausstoss sinken. Die zunächst als moderne Version der alten A330 geplante A350 wurde erst nach Kritik von Fluggesellschaften als völlig neues Flugzeug entworfen.
778 Maschinen verkauft
Die Basisversion A350-900 kostet gemäss Preisliste 295,5 Mio. US-Dollar pro Maschine. Bislang haben 42 Fluggesellschaften insgesamt 778 Exemplare bestellt. Qatar Airways ist mit 80 Bestellungen der grösste Kunde, danach folgt Singapore Airlines mit 70 und Etihad Airways mit 62 Maschinen.
Ursprünglich war die Auslieferung der ersten A350 an Qatar Airways bereits für Anfang Dezember angesetzt, wurde dann jedoch verschoben. Dies habe nicht an Airbus gelegen, sagte Airline-Chef Al Baker. Es sei um Details gegangen, für die der Flugzeugbauer nicht verantwortlich gewesen sei.
Die A350-Jets werden am Firmensitz in Toulouse im Südwesten Frankreichs zusammengebaut. Teile von Rumpf, Leitwerken, Tragflächen oder Landeklappen kommen aus den deutschen Airbus-Werken in Hamburg, Stade und Bremen. (SDA/sas)