Der Luzerner Milchverarbeiter Emmi versucht sich im Energy-Drink-Geschäft. «Im Juli bringen wir Caffè Latte in Dosen auf den Markt in der Schweiz», sagt CEO Urs Riedener (50) im Interview mit dem Wirtschaftsblatt «Finanz und Wirtschaft».
Das Getränk bringe einen stärkeren Kick, mehr Koffein für die Konsumenten, sagt Riedener. «Das ist für all jene, die aus dem Energy-Drink-Alter und dem Gummibärchengeschmack herausgewachsen sind.»
Fraglich ist jedoch der ökologische Aspekt. «Die Dose ist dem Becher fast ebenbürtig. Die Herstellung braucht zwar etwas mehr Energie, dafür wird Aluminium rezykliert», so Riedener. Zudem müsse der Dosen-Caffè-Latte im Gegensatz zum normalen Caffè Latte nicht mehr gekühlt werden. «Das spart Energie.»
Wie beim Umsatzrenner Caffè Latte, von dem inzwischen jährlich über 120 Millionen Becher von Fliessbändern in der Schweiz laufen, stammt die Milch beim Dosen-Espresso von Schweizer Kühen.
Das Unternehmen sieht «viel Potenzial», sagt eine Sprecherin zu BLICK. Vor allem beim Verkauf in Tankstellen-Shops und Kleinläden. Nächstes Jahr wolle man damit in «ausgewählte Märkte Europas» expandieren.
Emmi ist mit dem Dosen-Espresso nicht der erste im Markt. Mitbewerber sind Chicco d’Oro (105), Starbucks und Nestlé (Nescafé Xpress). Anders als beim Becher-Caffè Latte nimmt Emmi mit dem neuen Produkt männliche Energy-Drink-Kunden ins Visier. Ob diese auf die Dose anspringen, bleibt abzuwarten.