Neue Zahlen zeigen heftige Preisunterschiede
Ausländer bezahlen für die Miete deutlich mehr als Schweizer

Bis zu 24 Prozent mehr in Zürich: Die Mietpreisunterschiede zwischen Ausländern und Schweizern sind gross – sie wachsen aktuell weiter an. Es gibt regionale Unterschiede. Und verschiedene Gründe.
Publiziert: 12:12 Uhr
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Aktualisiert: 12:52 Uhr
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Foto: Sven Thomann

Darum gehts

  • Ausländische Mieter zahlen in der Schweiz mehr für Wohnungen als Schweizer
  • Zeitmangel und fehlendes Wissen über den Mietmarkt benachteiligen ausländische Mietsuchende
  • In Zürich stieg die Mietdifferenz von 16 auf fast 24 % seit 2012
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Laut einer aktuellen Analyse der «SonntagsZeitung» zahlen ausländische Mieter in der Schweiz deutlich mehr für ihre Wohnungen als Schweizer. Die Daten des Bundesamts für Statistik zeigen, dass ausländische Haushalte im Durchschnitt 10,5 Prozent höhere Mieten zahlen.

Besonders ausgeprägt ist dieser Unterschied in städtischen Gebieten. In Zürich beispielsweise stieg die Differenz von 16 im Jahr 2012 auf fast 24 Prozent im Jahr 2023, wie die «SonntagsZeitung» berichtet. Für diese Diskrepanz gibt es mehrere mögliche Erklärungen.

Ausländer wohnen oft in kleineren Wohnungen in Städten, wo die Quadratmeterpreise generell höher sind. Zudem besitzen sie seltener Wohneigentum und sind daher stärker vom Mietmarkt abhängig. Ein weiterer Faktor ist der Zeitdruck bei der Wohnungssuche. René Rey, Experte für Arbeitsbewilligungen, erklärt: «Viele Expats wollen schon am liebsten morgen eine Wohnung, nachdem sie einen Arbeitsvertrag in der Schweiz unterschrieben haben.»

Auch Diskriminierung ein Faktor

Das kann zu überhöhten Mieten führen. Auch fehlendes Wissen über den Schweizer Mietmarkt und mangelnde Netzwerke spielen eine Rolle. Marie Glaser vom Bundesamt für Wohnungswesen weist darauf hin, dass Neuankömmlinge oft nicht wissen, dass sie einen Anfangsmietzins anfechten können.

Diskriminierung kann ebenfalls ein Faktor sein. Eine Studie des Bundesamts für Wohnungswesen von 2019 zeigte, dass Personen aufgrund ihres Namens bei der Wohnungsvergabe benachteiligt wurden. Trotz kürzerer durchschnittlicher Wohndauer zahlen Ausländer auch nach Jahren noch mehr Miete. Selbst nach 11 bis 20 Jahren beträgt der Unterschied noch 6,37 Prozent.

Das Bundesamt für Wohnungswesen plant nun eine Studie zu Interventionsmöglichkeiten gegen Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt. Ziel ist es, alle Beteiligten zu sensibilisieren und Best Practices vorzustellen, um Diskriminierung bei der Wohnungsvergabe zu vermeiden.

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