Nestlé hat im vergangenen Jahr 88,8 Milliarden Franken umgesetzt. Das verkündete der Waadtländer Lebensmittel-Riese am Donnerstagmorgen. Der Nettogewinn lag bei 9,1 Milliarden Franken. Das sind 5,4 Milliarden weniger als im Vorjahr.
Nestlé führt den Gewinnrückgang vorwiegend auf den Verkauf eines Teils der L'Oréal-Beteiligung im 2014 zurück. Zudem hätten Wechselkurseffekte von Minus 7,4 Prozent gebremst.
Wachstumsziel verpasst
Das 2014 verkündete Ziel, im Jahr 2015 um fünf Prozent organisch zu wachsen – und damit einen halben Prozentpunkt mehr als 2014 – hat Nestlé damit nicht erreicht. Der Konzern legte um 4,2 Prozent zu.
Nestlé-CEO Paul Bulcke ist trotzdem erfreut: «Im Jahr 2015 haben wir ein profitables Wachstum am oberen Ende der Branche in einem nach wie vor herausfordernden Umfeld erwirtschaftet. Dieses profitable Wachstum wurde von den konsistenten Leistungen der vergangenen Jahre getragen.»
Dividende erhöht
Der Konzern steht im 150. Gründungsjahr. Für die Aktionäre soll es als Geschenk ein Sonderdividende von 2,25 Franken pro Aktie geben. Vergangenes Jahr betrug sie 2,15 Franken.
Das erste Halbjahr hatte den Nahrungsmittel-Konzern zufrieden gestimmt. Die Ergebnisse der ersten sechs Monate seien im Rahmen der Erwartungen gewesen, erklärte CEO Paul Bulcke im August 2015. «Das erlaubt es uns, den Ausblick auf das Gesamtjahr zu bestätigen.»
Skandal um Indiennudeln bremste
Es sollten doch noch Steine in den Weg des Konzerns gelegt werden. Im Juni erliess ein Gericht in Indien ein Kaufverbot für Maggi-Nudeln wegen erhöhten Bleiwerten darin. Nestlé wies die Vorwürfe zurück, nahm das Produkt in Indien aber dennoch aus dem Handel. Seit November darf Nestlé die Nudeln wieder verkaufen. Experten gehen davon aus, dass Nestlé wegen des Skandals mehrere hundert Millionen durch die Lappen gingen.
2014 hatte das Unternehmen CHF 91,6 Milliarden Franken umgesetzt. 0,6 Prozent weniger als 2013, wobei ein Minus von 5,5 Prozent auf Währungseffekte zurückzuführen waren.