Jeder dritte Gastrolehrling hat Angst vor Robotern, die ihm den Job wegnehmen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Hotel & Gastro Union. 5600 Lehrlinge haben daran teilgenommen. Die eine Hälfte sieht die Roboter als Konkurrenz, die andere als Ergänzung, heisst es in einer Medienmitteilung.
Die Unterschiede sind je nach Branche gross. Berufe in der Hauswirtschaft, Administration oder Bäckerei etwa haben grössere Bedenken, dass ihre Arbeit künftig von Robotern übernommen wird, als Angestellte, die in der Restauration oder Küche arbeiten.
Wenn der Roboter serviert
Experten aus Gastgewerbe und Industrie trafen sich heute in Luzern zu einer Tagung zum Thema «Roboter – Fluch oder Segen im Gastgewerbe?». Für den Gastronachwuchs ist die Antwort auf diese Frage klar.
Anders sieht es Eugen Elmiger, CEO der Maxon Motor AG in Sachseln OW. «Roboter sind im Operationssaal nicht mehr wegzudenken und es gibt auch schon erste Umsetzungen in der Gastronomie wie 3D-Drucker oder Serviceroboter», sagte er.
Etwas skeptischer ist Professor Roland Siegwart von der ETH Zürich. Er stuft Roboter heute noch als zu statisch ein. «Sie müssen verstehen und lernen können. Wenn das passiert, könnten sie eine Gefahr für die Mitarbeiter des Gastgewerbes werden», sagt er.
Böden reinigen
In naher Zukunft würden sie aber repetitive, klar definierbare Prozesse übernehmen können. Konkret: Roboter werden Böden reinigen können, am Check-In «arbeiten» oder Botendienste übernehmen.
«Erst in ferner Zukunft werden Roboter komplexe feinmotorische Aufgaben wie Speisen anrichten oder Staubwischen übernehmen können», meint der Experte. Die Sorgen der Gastrolehrlinge sind also berechtigt.