Nichts brachte Nestlé mehr in die Negativ-Schlagzeilen als das Wassergeschäft. Der Schweizer Multi würde Gemeinden um ihr Trinkwasser prellen und damit Milliarden scheffeln, so ein Vorwurf. Vom Plastikmüll ganz zu schweigen. Jetzt reisst Nestlé das Ruder herum: Der Lebensmittelkonzern prüft den Verkauf des regionalen Wassergeschäfts in Nordamerika. In Zukunft soll der Fokus auf internationalen Marken, Premium-Mineralwasser sowie Wasser mit gesundheitsfördernden Zusätzen liegen.
Das beinhalte auch einen möglichen Verkauf für die Mehrheit des Geschäfts in der Region. Das teilte das Unternehmen mit. Ohne die internationalen Marken habe dieser Bereich 2019 einen Umsatz von rund 3,4 Milliarden Franken erzielt. Das gesamte Wassergeschäft erwirtschaftete 7,8 Milliarden Franken.
Perrier, S.Pellegrino und Acqua Panna sollen wachsen
Zu den auf dem Prüfstand stehenden Aktivitäten zählen regionale US-Quellwassermarken wie Poland Spring, Deer Park, der Getränkelieferservice ReadyRefresh und die Marke Nestlé Pure Life. Dieses Geschäft befinde sich ausserhalb der neuen Ausrichtung, hiess es weiter. Die Prüfung der Optionen soll bis Anfang nächsten Jahres abgeschlossen werden.
In den USA und weltweit setze man voll auf das weitere Wachstum der internationalen Marken Perrier, S.Pellegrino und Acqua Panna, schrieb der Konzern weiter. Auch Produkte wie funktionelles Wasser mit gesundheitsfördernden Zusätzen sollen weiter ausgebaut werden. (SDA/vnf)