Preiskampf im Detailhandel
Emmi mit weniger Gewinn, aber mehr Dividende

Emmi hat 2019 etwas weniger verdient. Dank einer neuen Ausschüttungspolitik winkt den Aktionären allerdings eine deutlich höhere Dividende. Im kommenden Jahr will der Hersteller von Caffè Latte auch dank Übernahmen kräftig Gas geben.
Publiziert: 02.03.2020 um 07:20 Uhr
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Aktualisiert: 02.03.2020 um 08:54 Uhr
Der Milchverarbeiter Emmi hat im vergangenen Jahr zwar mehr Umsatz, unter dem Strich aber weniger Gewinn als 2018 erzielt. Den Aktionären will Emmi dennoch eine höhere Dividende bezahlen.(Archivbild)
Foto: URS FLUEELER

Unter dem Strich blieb im vergangenen Jahr ein Reingewinn von 166,2 Millionen Franken übrig, das sind knapp 29 Prozent weniger als noch im Vorjahr. Allerdings hatte im Vorjahr noch der Verkauf der Beteiligung am US-Unternehmen Siggi's Millionen in die Unternehmenskasse gespült.

Diesen Effekt herausgerechnet betrug das Minus im Vorjahresvergleich noch 5,3 Prozent. Grund dafür waren eine höhere Steuerquote sowie ein höherer Anteil der Minderheiten am Unternehmensgewinn, wie Emmi am Montag mitteilte. Es herrsche ein «markanter Importdruck», nicht zu vergessen, der Preiskampf im Detailhandel.

Den operativen Gewinn (EBIT) steigerte der Luzerner Milchverarbeiter um 0,5 Prozent auf 217,8 Millionen Franken. Er stieg damit etwas langsamer als der Umsatz. Dieser war, wie bereits Ende Januar kommuniziert, in der Berichtswährung Franken um 1,1 Prozent auf 3,5 Milliarden Franken gestiegen. Aus eigener Kraft betrug das Plus 2,2 Prozent.

Starker Dividenen-Anstieg

Die nun veröffentlichten Gewinnzahlen liegen leicht unter den Erwartungen von Analysten. Dafür hebt der Milchverarbeiter die Dividende deutlich stärker als erwartet an.

An die Aktionäre werden 12 Franken je Aktie ausgeschüttet. Das ist ein Drittel mehr als noch im Vorjahr. Analysten hatten im Schnitt mit 10,06 Franken gerechnet.

Die deutliche Erhöhung sei eine Folge der wie angekündigt angepassten Dividendenpolitik von Emmi, heisst es in der Mitteilung. Diese sehe eine Erhöhung der Ausschüttungsquote auf 40 bis 50 Prozent des Reingewinns von zuvor 25 bis 30 Prozent vor. Davon profitieren unter anderem die Zentralschweizer Milchproduzenten (ZMP), die fast zwei Drittel an Emmi halten.

Zudem gab Emmi einen Wechsel in der Rechnungslegung bekannt: Ab 2020 wird der Goodwill mit dem Eigenkapital verrechnet. Mit dieser Änderung beläuft sich die Ausschüttungsquote auf 35 bis 45 Prozent.

Für das laufende Jahr zeigt sich das Unternehmen zuversichtlich: «Wir stehen 2020 dank reger Akquisitionstätigkeit vor einem Wachstumssprung», sagte Emmi-Chef Urs Riedener in der Mitteilung. Kurzfristig würden allerdings auch Integrationskosten anfallen. Um die Erträge zu stützen, werde Emmi das Effizienzsteigerungsprogramm fortsetzen und in gewissen Bereichen gezielt investieren.

Ein organisches Umsatzwachstum im Rahmen der mittelfristigen Prognosen von 2 bis 3 Prozent dürfte auch für 2020 realistisch sein, so Emmi.

Der EBIT soll leicht steigen und zwischen 255 und 265 Millionen Franken liegen. Nach der bisherigen Goodwillpolitik würde dies 225 bis 235 Millionen entsprechen. Die Reingewinnmarge dürfte leicht sinken und bei 4,8 bis 5,3 Prozent liegen (4,0 bis 4,5 Prozent nach bisheriger Goodwillpolitik).

Mittelfristig strebt Emmi eine Reingewinnmarge von 5,5 bis 6,0 Prozent an, was ohne die Rechnungslegungsänderung den bisherigen Zielen entspräche.

(SDA)

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