Nach nur einem Jahr übernimmt wieder sein Vorgänger
Schweizer Tesla-Chef wird Ersatzteil-Verkäufer

Martin Schmied (45) war nur kurz für Tesla in der Schweiz verantwortlich. Weil das Schweizer Geschäft nun von Deutschland aus geführt wird, musste er den Job bereits wieder wechseln.
Publiziert: 24.08.2017 um 23:47 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 20:20 Uhr
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Martin Schmied war acht Jahre lang Geschäftsführer von Harley-Davidson Schweiz, bevor es ihn 2016 zu Tesla zog.
Foto: PD
Patrik Berger

Es war einer der spektakulärsten Wechsel des Wirtschaftsjahres 2016: Martin Schmied (45), Schweizer Geschäftsführer der US-Kultmarke Harley-Davidson, wurde Chef von Tesla Schweiz. Seinen Job trat er im April 2016 an. Der Zürcher tauschte den heissen Ofen mit dem eleganten Stromer, die Lederjacke mit dem feinen Zwirn.

Schmied selber kommentierte den Wechsel damals so: «Ich habe nicht nur Benzin im Blut, sondern auch Strom.» Ein Jahr später ist der Ausflug in die Elektromobilität allerdings schon wieder vorbei. Schmied wird ab dem 1. September Geschäftsführer der Hostettler Autotechnik in Sursee LU, einem der grössten Schweizer Händler für Autoersatzteile und Reifen. Den Sesselwechsel vermeldet die «Handelszeitung». Schmied wird Chef von 270 Angestellten.

Wieder für die Schweiz verantwortlich

Sein Abgang bei Tesla erfolgt unfreiwillig: Die Amerikaner haben das Europageschäft umstrukturiert. Den Posten des Länderchefs wird es künftig nicht mehr geben. Von Deutschland aus werden die Märkte der Schweiz, Österreichs und Deutschlands betreut.

Schmieds Arbeit bei Tesla macht deshalb wieder sein Vorgänger: Der Deutsche Jochen Rudat (37) ist neuer Direktor für Zentraleuropa. Seit 2009 arbeitet der Ex-Porsche-Mann, der auch schon bei BMW Schweiz in Dielsdorf ZH wirkte, bei Tesla. Für Gründer Elon Musk (46) baute er das Europageschäft auf.

Der erste Tesla-Mitarbeiter

An die Schweiz habe er nur gute Erinnerungen. «Ich war hier der erste Mitarbeiter und kenne das Team sehr gut», sagt er. Er wolle die Expansion in der Schweiz weiter vorantreiben.

Schmied will das Jahr bei Tesla nicht missen. «Tesla hat eine starke amerikanische Unternehmenskultur. Es herrschen kurze Entscheidungswege, flache Hierarchien und eine sehr direkte Kommunikation», sagt er zu BLICK.

Ein wenig fuchse es ihn schon, dass er das Unternehmen im Zeitpunkt verlasse, wo es mit dem Model 3, im Volksmund Büezer-Tesla genannt, so richtig losgehe. Die Freude auf den neuen Job stehe aber im Vordergrund. «Ich werde bei Hostettler mehr bewegen können als bei Tesla», glaubt Schmied.

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