Seit Jahren heisst es an der Kasse: «Postchärtli? Geht leider nicht.» Aber damit ist jetzt Schluss. Ab Januar kann an allen Kassen mit der Postfinance-Karte bezahlt werden. Und das unabhängig davon, ob das Unternehmen ein Konto bei der Post hat oder nicht.
Bislang war es so, dass Firmen ein Konto beim gelben Riesen eröffnen mussten. Andernfalls konnten sie keine Zahlungen mit Postfinance-Karten akzeptieren. Der Preisüberwacher Stefan Meierhans (52) prangert die Praxis seit langem an. Entsprechend erfreut zeigt er sich in einer Mitteilung am Dienstag. Das Thema sei schon 2016 in Verhandlungen zwischen dem Preisüberwacher und Postfinance aufgegriffen worden.
Die Frage habe damals nicht abschliessend geregelt werden können. Postfinance habe geltend gemacht, dass die technischen Anpassungen für die Abwicklung über Bankkonten einige Zeit in Anspruch nehmen würde.
Das Schweizer Radio «SRF» berichtete vor kurzem in der Sendung «Espresso» über die Neuerung. Ab neuem Jahr sei es auch möglich, die Zahlungen mit Postcard über ein Bankkonto abzuwickeln, sagte dort ein Sprecher. Offenbar gab es auch Druck von der Wettbewerbskommission. Diese hatte 2018 eine Voruntersuchung eingeleitet, ob die Postfinance mit dem Kontozwang ihre Monopolstellung ausnutze.
Ähnlich erging es vor ein paar Jahren auch der Post. Am Schalter konnte man bis dahin nur mit der Karte der Postfinance bezahlen. Bank- oder Kreditkarten wurden nicht akzeptiert. Das änderte sich erst, als sich der Nationalrat einschaltete. Seit 2016 kann man am Postschalter nun auch mit Bankkarten bezahlen. (ise)