Nach Festnahme in Polen
Huawei feuert Spion

Huawei trennt sich von einem Mitarbeiter in Polen, weil das chinesische Unternehmen einen Imageschaden befürchtet. Der Chinese wurde am Freitag wegen Spionageverdacht festgenommen. Der Konzern will damit nichts zu tun haben.
Publiziert: 12.01.2019 um 15:51 Uhr
|
Aktualisiert: 10.02.2019 um 10:42 Uhr
Teilen
Anhören
Kommentieren

Der chinesische Netzwerkausrüster Huawei hat den wegen Spionageverdachts in Polen festgenommen Mitarbeiter entlassen. Man habe sich von dem Mann getrennt, weil der Vorfall das Unternehmen in Misskredit bringe, teilte das Unternehmen am Samstag mit.

Die gegen den Chinesen erhobenen Vorwürfen hätten nichts mit dem Unternehmen zu tun. Am Freitag hatten die polnischen Behörden einen chinesischen Huawei-Mitarbeiter sowie einen polnischen Cybersicherheitsexperten wegen Spionageverdachts festgenommen. Laut dem Fernsehsender TVP wurden auch die polnischen Büros des chinesischen Konzerns durchsucht.

China hat interveniert 

Das chinesische Aussenministerium hatte sich «ausserordentlich besorgt» gezeigt und Polen aufgefordert, «gerecht» zu agieren. Huawei hatte erklärt, man halte sich in den Ländern, in denen man tätig sei, an alle Gesetze und Regeln.

Der Vorfall könnte die Spannungen zwischen China und dem Westen verschärfen. Westliche Geheimdienste unter Federführung der USA werfen Huawei und dem kleineren Anbieter ZTE vor, Verbindungen zur Regierung in Peking zu pflegen. Sie haben den Verdacht, deren Ausrüstung oder Handys könnten dazu dienen, an Staats- oder Firmengeheimnisse zu gelangen. Die Firma weist die Vorwürfe als haltlos zurück. Der chinesische Konzern Huawei ist einer der weltweit grössten Telekommunikationsausrüster.

Mehrere Länder meiden Huawei

Die USA drängen Berichten zufolge ihre Verbündeten aufgrund von Sorgen um die Cybersicherheit dazu, Huawei-Technik nicht zu verwenden. Telekommunikationskonzerne in mehreren Ländern, darunter Grossbritannien, Japan, Neuseeland und Australien, verzichten auf Huawei-Technik beim Aufbau der neuen 5G-Mobilfunknetze. In Deutschland und Norwegen gibt es ebenfalls Bedenken bezüglich einer Zusammenarbeit mit Huawei. (SDA)

Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.