Ein Mann, ein Wort – eine Frau, ein Wörterbuch. Den Altherren-Spruch hört man öffentlich kaum mehr. Wurde auch Zeit. Weder der Männer idealisierende erste Teil noch der Frauen beleidigende zweite trafen je zu.
Die männerdominierte Wirtschaft hat nach der Masseneinwanderungs-Initiative in der Ausführlichkeit eines Wörterbuchs versprochen, sich für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf starkzumachen. Frauen den Wiedereinstieg zu erleichtern. Auf Schweizerinnen zu setzen, statt auf ausländische Arbeitskräfte.
Und was kommt jetzt ans Licht? Arbeitswillige Mütter werden bei der erstbesten Gelegenheit aus dem Arbeitsmarkt geworfen. Legal zwar. Aber menschlich inakzeptabel, gesellschaftlich verwerflich, ökonomisch kreuzfalsch.
Es braucht keine schärferen Gesetze, um dies zu verhindern. Schärferen Protest vielleicht. Vor allem aber eine Wirtschaft, die dem gesunden Menschenverstand folgt und sich an ihre taufrischen Versprechen erinnert. Ob mit Kind oder ohne – berufstätige Frauen sind eine Notwendigkeit, ein Gewinn und eine Normalität in der Arbeitswelt. Die Firmen sollen endlich den Tatbeweis erbringen, dass sie es ernst meinen. Und die Wirtschaftsverbände den Uneinsichtigen unter ihren Mitgliedern einheizen, bis es weh tut.
Ein Mann, kein Wort – eine Wirtschaft, ein Wortbruch. Höchste Zeit, dass auch diese Redewendung verschwindet.