Wenn da die Postauto- und Buschauffeure nicht rot sehen! Vor Ärger, wohlgemerkt! Denn die roten Mobility-Fahrzeuge sollen auf den Busfahrspuren der urbanen Zentren fahren dürfen. Diese sind bislang Bussen und mancherorts auch Taxis vorbehalten. Natürlich nutzen auch Velofahrer die «freie Bahn» regelmässig, um schneller voranzukommen.
Roland Lötscher (52), Chef von Mobility, regt im Gespräch mit der «Handelszeitung» eine bessere Nutzung der städtischen Infrastruktur für Carsharing-Kundinnen und -Kunden an.
Er zielt dabei auf urbane Busfahrspuren ab: «Ein Auto von Mobility ersetzt elf andere Autos – und dieser Faktor nimmt zu. Es bräuchte also eigentlich immer weniger Fahrzeuge. Ausserdem wäre es gut, wenn es regulatorische Vorteile für Carsharing geben würde, wie etwa das Benutzen der Busspur für Mobility-Kunden und -Kundinnen.»
Oft denkt man auch bei Mobility: Achtung, die Carsharing-Nutzer sind ungeübte Autofahrerinnen und -fahrer – ein Verkehrsrisiko. «Ein Klischee. Ich höre es immer mal wieder. Wahr wird es deshalb nicht», sagt Lötscher. Zur Unfallstatistik gibt er aber zu: «Es gibt zwar immer mal wieder Unfälle, aber nicht mehr als sonst im Strassenverkehr. Was bei uns häufiger ist: Schäden, die beim Parkieren anfallen.»
Mobility will mit Emotionen bei Jungen punkten
Im Interview mit der «Handelszeitung» spricht Lötscher auch über die Elektrifizierung der Flotte, über wirtschaftliche Bedingungen bei der Lade-Infrastruktur und über die Herausforderung, dass weniger junge Leute den Fahrausweis machen wollen.
Grundsätzlich plant Lötscher, die Marke Mobility emotionaler zu gestalten: «Unsere Marktforschung hat sich das erst kürzlich wieder neu angeschaut. Die Markenbekanntheit ist unglaublich. Aber für die Jungen muss der Brand geschärft werden und frischer daherkommen.»
Lötscher ergänzt: «Den grünen Anstrich haben wir bereits. Wollen wir emotionaler werden, könnte dies vor allem über die Bilderwelt transportiert werden. Da müssen wir noch besser werden.» (uro)