Mit der Beratung von über 50-Jährigen hat sich das Vermögenszentrum VZ erfolgreich etabliert. Jetzt will das Unternehmen eine weitere Nische besetzen, wie das Online-Portal «finews.ch» schreibt. Konkret sucht das VZ neue Mitarbeiter, um ihr Team für homosexuelle Kunden auszubauen.
Das bestätigt Jonas Schneider (35) dem BLICK. Er gründete vor drei Jahren im VZ ein LGBT-Team (Lesbians, Gays, Bisexuals und Transgenders). Nun soll es von drei auf fünf Personen aufgestockt werden.
«Wir stellten fest, dass das Thema der eingetragenen Partnerschaften immer wieder Fragen aufwirft. Etwa, wie sich die Eintragung auf die Steuern, die AHV oder aufs Erbrecht auswirkt», sagt Schneider. Oft stelle sich für homosexuelle Paare auch die Frage, wie der Partner finanziell abgesichert werden könne.
Traditionelles Familienmodell passt nicht
Die Nachfrage ist laut Schneider gross. Gerade das Schweizer Vorsorgesystem sei auf traditionelle Familien-Modelle ausgerichtet, sagt er. «Gleichgeschlechtliche Paare fallen da immer wieder durch die Maschen im System.»
In der Finanzbranche leistet das VZ Pionierarbeit. Zwar fördert etwa die UBS mit ihrem LGBT-Mitarbeiternetzwerk «UBS Pride» – mit weltweit über 1000 Mitgliedern – die Sensibilisierung und den Austausch unter den Mitarbeitenden, wie die Bank auf Anfrage mitteilt. Ein spezifisches Berater-Team für homosexuelle Kunden gibt es aber nicht.
Auch nicht bei der CS. Die Bank bestätigt jedoch, dass homosexuelle Paare wegen der rechtlichen Rahmenbedingungen spezielle, manchmal komplexe Vorsorgebedürfnisse haben können. Die würden bei der Finanzplanung berücksichtigt.
Auf die neuen Stellen bewerben dürfen sich beim VZ auch heterosexuelle Personen. Homosexualität sei keine Bedingung, sagt Schneider. Aber ein Vorteil.