Laut Brancheninsidern will die Airlines Swiss für ihre Mitarbeiter noch bis zum März 2021 die Kurzarbeit verhängen. BLICK fragte nach: Die Airline bestätigt die Pläne nicht. Schliesst aber ein Andauern der Kurzarbeit bis nächstes Jahr nicht aus. «Wie und in welchem Umfang die Kurzarbeit umgesetzt wird, hängt sehr von den einzelnen Bereichen und der weiteren Entwicklung der Situation ab», so ein Swiss-Sprecher.
Swiss hatte die Kurzarbeit ursprünglich ohne Endzeitpunkt beantragt. Wann die Mitarbeiter wieder voll einsteigen werden sei «bis auf Weiteres» noch zu klären, so der Sprecher. Auch bei Edelweiss gibt es keine konkrete Stellungnahme zu dem Thema. «Wir sind bezüglich Kurzarbeit in der Abstimmung mit unseren Verbänden und können uns erst Ende Juni wieder dazu äussern», so ein Sprecher zu BLICK. Edelweiss hat bis Ende Februar 2021 die Kurzarbeit beantragt.
Jobs in Gefahr
Bei der Swiss- und Edelweiss-Mutter Lufthansa sieht es nicht besser aus. Die Krise führt zu einem höheren Personalüberhang als bisher bekannt. Die Airline-Gruppe brauche nach der Krise 22'000 Vollzeitstellen weniger als heute, erklärte die Lufthansa letzte Woche.
Wie viele Mitarbeitende bei der Swiss um ihren Job bangen müssen, will die Airline derzeit nicht sagen.Der Nachrichtenagentur AWP teilte Unternehmenssprecher Marco Lipp mit: Wegen hoher Fluktuation, vor allem bei den Flight Attendants, und durch Pensionierungen werde die Airline «zukünftig weniger Stellen haben als vor der Corona-Krise».
Kurzarbeit seit Mai
Die Swiss hat für alle Mitarbeiter im Unternehmen zwischen März und April Kurzarbeit beantragt. Anfangs wurde das Salär der Mitarbeiter zu 100 Prozent ausgezahlt. Seit Juli zahlt die Swiss nicht mehr den vollen Lohn. Dabei erfolgt keine Lohnreduktion unterhalb von CHF 4’000 pro Monat.
Das Unternehmen muss einen harten Sparkurs fahren. Es drohen Entlassungen. Trotzdem wolle die Swiss keine Jobs abbauen, so der Sprecher zu BLICK. Bei Edelweiss die gleiche Antowort. «Das Thema Stellenabbau ist derzeit bei uns nicht auf der Agenda», sagt er.
Swiss und Edelweiss sind wie alle Airlines stark von der Corona-Krise getroffen. Fast der gesamte Flugverkehr wurde eingestellt. Ab Juni soll das Angebot beider Airlines wieder ausgebaut werden.
1,3 Milliarden für Swiss und Edelweiss
Kürzlich erhielt die Swiss staatliche Unterstützung in Form von verbürgten Bankkrediten. Dabei geht es um 1,3 Milliarden Franken für Swiss und Edelweiss. So können die beiden Gesellschaften Kredite von bis zu 1,5 Milliarden Franken bei den Banken bekommen.