So reagieren die Kunden des Traditionsgeschäfts
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Nach dem Manor-Aus:So reagieren die Kunden des Traditionsgeschäfts

Mitarbeiter aufs Spiel gesetzt?
Manor wird Kurzsichtigkeit vorgeworfen

Manor habe die Schliessung seines Flaggschiffs in Zürich selber zu verantworten, kritisieren die Vermieterin Swiss Life und die Gewerkschaft Unia. Das Warenhaus habe 500 Jobs aufs Spiel gesetzt. Das Management habe genug Zeit gehabt, einen neuen Standort zu finden.
Publiziert: 23.09.2019 um 20:46 Uhr
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Aktualisiert: 24.09.2019 um 11:33 Uhr
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Die Manor-Geschäftsleitung spricht von einem «schwarzen Tag». Sie betont, der Vermieterin Swiss Life für das Streitobjekt – die Immobilie an der Bahnhofstrasse – mit 535 Millionen Franken einen fairen Kaufpreis geboten zu haben.
Foto: Andrea Brunner
Fabio Giger

Das langjährige Seilziehen zwischen Manor und Swiss Life um die Liegenschaft an der Zürcher Bahnhofstrasse endet im Fiasko: Ende Januar 2020 ist für die Manor-Filiale endgültig Ladenschluss.

Zuletzt habe Manor Swiss Life 535 Millionen Franken für den Kauf der Liegenschaft geboten, sagte Manor-Chef Jérôme Gilg am Montag vor den Medien. Der Lebensversicherer lehnte ab. Swiss Life wollte die Miete um das Dreifache erhöhen. Die Manor-Führung liess kein gutes Haar an ihrer Vermieterin. «Swiss Life wollte mit Manor nicht mehr weiterfahren. Obwohl Manor einen absolut fairen Kaufpreis angeboten hatte, ist Swiss Life nicht darauf eingegangen», sagte Gilg.

Massenentlassungen

Nun schlägt Swiss Life zurück. «Das Management von Manor hat es unterlassen, rechtzeitig einen alternativen Standort zu finden, obwohl seit 2011 bekannt ist, dass der Mietvertrag ausläuft», heisst es in einer Stellungnahme. Es sei nicht die Aufgabe von Swiss Life, ein Unternehmen zu subventionieren. 

Rund 500 Mitarbeitende müssen einen neuen Job suchen. «Einige werden in umliegenden Manor-Filialen Arbeit finden», beteuert die Manor-Personalleitung. Rund 90 Stellen an 16 Standorten seien derzeit vakant. Weiter strebt Manor möglichst rasch Personalübernahmen von anderen Detailhändlern an.

Mietvertrag womöglich nur Vorwand

Auch die Unia übt scharfe Kritik an der Warenhausleitung. Dabei schlägt sie in dieselbe Kerbe wie Swiss Life: «Manor hätte die Situation besser einschätzen müssen, um die drohende Massenentlassung zu verhindern.» 

Das Unternehmen habe aufgrund der Digitalisierung Mühe im Warenverkauf in ihren Filialen, vermutet die Gewerkschaft. Deshalb liege es nahe, dass «die Schliessung des Standorts ein Vorwand ist, Personal zu reduzieren».

«Wir haben alles versucht, den Standort zu behalten»
2:32
Manor-CEO Gilg im Interview:«Wir haben alles versucht, den Standort zu behalten»

Lesen Sie in unserem Ticker nach, wie sich der verhängnisvolle Tag für Manor entwickelte

ManorPK
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