Der tschechische Milliardär Radovan Vitek (48) schreckt nicht vor Konfrontation zurück. Ein Lied davon singen kann man in Crans-Montana VS, wo der Investor Mehrheitsbesitzer der Bergbahnen ist.
Bewiesen hat er sein Temperament im Januar. Beim Besuch in seinem Pisten-Restaurant Merbé musste Vitek zuerst lange warten, dann war das Steak kalt. Die Reaktion folgte auf dem Fuss: Am nächsten Tag wurde das Beizen-Team freigestellt, das Lokal für zehn Tage geschlossen (BLICK berichtete).
Trockene Leitungen und Schneewall
Jetzt schreibt die «NZZ am Sonntag» über weitere Machtkämpfe in Crans-Montana. So habe Viteks CMA einem Pisten-Restaurant, das nicht zu seinem Imperium gehört, im letzten Jahr während zwei Monaten das Wasser abgestellt. Während dieser Zeit mussten die Betreiber das Wasser per Helikopter einfliegen.
Auch eine Hütte des Schweizer Alpenclubs (SAC) geriet ins Visier von Vitek. Laut «NZZ am Sonntag» forderte seine Firma rückwirkend die Zahlung von 38'000 Franken. Dies für Materialtransport und Pistenpräparierung. Die SAC wollte auf diese plötzliche Forderung nicht eingehen. Umgehend folgte Viteks Gegenmassnahme: Vor dem Eingang zur Hütte wurde ein Schneewall errichtet. Immerhin, inzwischen haben sich die Parteien ihren Streit beigelegt.
2018 hatte Vitek sogar die ganzen Bergbahnen von Crans-Montana für zwei Tage abgestellt. Im Herbst droht er dann damit, die Strafaktion im Februar 2019 zu wiederholen. Ausgerechnet während des Ski-Weltcups! «Die Sache endete freundschaftlich», erklärt Viteks Adjutant Philippe Magistretti (63) gegenüber BLICK. Freundlich heisst in diesem Fall, dass die Rennorganisation Viteks Bergbahngesellschaft CMA den Zuschlag für die Bewirtung gewährte. (jfr)
